Nick: "Ich lese nicht sonderlich viele Bücher darüber, aber wenn ich irgendwo einen Bericht sehe, dann schaue ich mir das schon an. Was mich interessiert, sind Oldtimer - aber weniger das Fahrerlebnis und die Technik als vielmehr die Optik."
Die Optik der heutigen Fahrzeuge hat sich im Laufe der letzten 100 Jahre immer wieder gewandelt, die aktuelle Entwicklung sieht der gebürtige Mönchengladbacher aber durchaus positiv:
Nick: "Also ich finde, dass die Autos in den letzten Jahren eigentlich wieder ein bisschen schöner geworden sind, speziell ein wenig unverwechselbarer. Zumindest vor gut zehn Jahren hatte ich das Gefühl, dass ein Auto exakt so aussah wie das andere. Und ich finde, markenspezifisch gibt es da jetzt grössere Unterschiede und ich finde es schöner, dass es also nicht ganz so einen Einheitsbrei gibt."
Die neuen Autos treffen also Nicks Geschmack. Und wie gefällt ihm eigentlich die Rennstrecke in Magny-Cours? Dazu gibt es in der Öffentlichkeit mitunter geteilte Meinungen, weil der Kurs etwas ausserhalb liegt:
Nick: "Als Fahrer gefällt mir die Strecke sehr gut und auch die Ruhe und dass es dort ein bisschen anders ist als bei den restlichen Grand Prix. Es ist eher ein Kritikpunkt von den Zuschauern. Die haben da die Formel 1 als Hauptattraktion, möchten aber irgendwo auch ein wenig Rahmenprogramm haben, eine einfache Anreise. Und der Trend geht ja auch ein bisschen dahin, die Rennen generell mehr zu den Zuschauern zu bringen als andersherum. Es ist viel einfacher, wenn du in einer Grossstadt - sagen wir mal Paris - ein Rennen machst, da sind die Leute schon da. Da wird es kein Problem sein, die Zuschauer hinzukriegen [schmunzelt], als wenn sie denn Stunden durch die Steppe fahren müssen."
Das ist das richtige Stichwort: Ein Stadtrennen mitten in Paris wäre wohl der Traum aller Formel 1-Fans. Und auch dem Profi würde die Idee auf jeden Fall zusagen:
Nick: "Ja, es wäre schon aussergewöhnlich. Die meisten Stadtkurse sind schon speziell, Monaco zum Beispiel ist aussergewöhnlich, Valencia sieht schön aus und Paris ist natürlich noch mal etwas ganz Aussergewöhnliches als Stadt. Fände ich als Idee toll, für mich als Rennfahrer wäre dann natürlich das Entscheidende, wie schön die Strecke ist und wie sicher."
Wer weiss, wo der Grand Prix von Frankreich also nächstes Jahr um diese Zeit stattfinden wird. Bis dahin heisst es erst einmal Konzentration auf Magny-Cours und bei Gelegenheit vielleicht mal ein Glas Wein geniessen. Bei letzterem hat Nick eindeutig eine gewisse Vorliebe:
Nick: "Ausschliesslich Weisswein. Da bin ich im Moment noch ein bisschen am Testen, muss nicht unbedingt immer französischer Wein sein. Riesling mag ich im Moment recht gerne, der scheint ja auch ein bisschen im Kommen zu sein. Aber ich bin da auch nicht so der Fachmann."
Nein, aber dafür umso mehr auf der Rennstrecke. Dort werden Nick Heidfeld und sein Teamkollege Robert Kubica am Sonntag im französischen Magny-Cours erneut wieder Vollgas geben.
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