Kunstlicht ist ein beherrschendes Thema im Vorfeld des Grossen Preises von Singapur, und so ist die Illumination der deutschen Künstler Friedrich Förster und Sabine Weissinger, besser bekannt als "Casa Magica", überaus passend. Credit Suisse präsentiert auf der Fassade des Meritus Marina Hotels Impressionen der Partnerschaft und Parallelen zwischen der Arbeit des renommierten Schweizer Finanzinstituts und dem BMW Sauber F1 Team. Die Projektion erstrahlt vom 25. bis zum 28. September von Sonnenuntergang bis Mitternacht.
Für die technische Vorbereitung auf den neuen Stadtkurs spielt die Austragung bei Nacht indes praktisch keine Rolle. Das BMW Sauber F1 Team hat sich für seinen 50. Grand Prix mittels seiner Simulationswerkzeuge genauso vorbereitet wie erst kürzlich auf den neuen Stadtkurs von Valencia. Auf Basis der Streckendaten wurde die voraussichtliche Ideallinie errechnet. In verschiedenen Fahrzeugkonfigurationen wurden Rundenzeiten simuliert. Für die mechanische Abstimmung wurden die Gewichtsverteilung sowie die Feder- und Dämpferkennung bestimmt. Anhand der errechneten Geschwindigkeiten hat das Team die Getriebeübersetzung festgelegt und unter Berücksichtigung von Abtriebsniveau und Streckencharakteristik den Belastungsgrad der Bremsen ermittelt, um das Material und die erforderliche Bremsbelüftung zu definieren. Bis zum ersten Fahreinsatz ungeklärt bleibt zwangsläufig die Frage nach dem Grip der Asphaltoberfläche und dem Reifenverschleiss.
Einfach zu ignorieren, ob es gerade hell oder dunkel ist, empfiehlt sich für den Biorhythmus des gesamten aus Europa anreisenden Formel-1-Trosses. Gefrühstückt wird dann, wenn in Singapur das Mittagessen schon vorbei ist, gefahren wird am Abend, gearbeitet bis in die frühen Morgenstunden.
Nick Heidfeld: "Alle sind extrem gespannt auf den Grossen Preis von Singapur. Erstens, weil wir es mit einer neuen Rennstrecke zu tun haben, zweitens, weil es ein Stadtkurs ist, und drittens natürlich, weil wir nachts fahren werden. Mit dem Flutlicht soll es zwar taghell sein, aber wie die Lichtbedingungen im Formel-1-Tempo wirken, das hat eben einfach noch keiner ausprobiert. Ich hätte es begrüsst, wenn es eine Testchance gegeben hätte, zumal im Regen. Regen in Kombination mit dem Kunstlicht ist für mich die grösste Unbekannte bei diesem Rennen. Das Klima dürfte ähnlich sein wie nebenan in Kuala Lumpur, und da regnet es erfahrungsgemäss häufig, vor allem am frühen Abend.
Die Idee, ein Nachtrennen zu veranstalten, finde ich prinzipiell super. Ich bin eher Nachtmensch, gehe gern spät schlafen und stehe ungern früh auf. Von daher wird mir der Rhythmus dieses Rennwochenendes entgegenkommen. Man muss sich darauf einstellen. Es ist wichtig, zur richtigen Zeit zu essen und zu schlafen, um topfit zu sein, wenn man gefordert ist. Wir werden vermutlich nicht allzu viel Freizeit haben, aber da das Rennen mitten in der Stadt ausgetragen wird, werden wir schon einiges mitbekommen und die Atmosphäre spüren. Ich war noch nie in Singapur, wenn man von Aufenthalten am Flughafen einmal absieht, und erwarte eine pulsierende und interessante asiatische Metropole."
Robert Kubica: "Ich freue mich auf Singapur, denn das Rennen wird der zweite neue Grand Prix der Saison. Es ist immer interessant, auf neuen Strecken zu fahren, und ich bin unheimlich gespannt. Darüber hinaus bin ich extrem froh, auf einem weiteren Stadtkurs zu fahren, denn ich bin ein grosser Fan von Stadtkursen. Viele Menschen finden es interessant, dass das Rennen ein Nachtrennen ist. Aus der Fahrerperspektive jedoch erwarte ich keinen grossen Unterschied, ob wir nun nachts oder tagsüber fahren. Die Wetterbedingungen und die damit verbundene Lichtsituation werfen noch einige Fragen auf. Ich bin jedoch sicher, dass die FIA alles dafür getan hat, um das Rennen sicher zu machen."
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