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Motorsport: Formel 1

Donnerstag, 6. November 2008 Interview mit Timo Glock zum Saisonfinale der Formel 1

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Die letzten Runden im Regen von Interlagos aus Sicht des Toyota Fahrers.

 

Warum hat Toyota nicht wie alle anderen Teams auf Regenreifen gewechselt?

In den letzten Runden erkannten wir, dass wir durch den beginnenden Regen die Chance hätten, einige Plätze zu gewinnen. Etwa sechs Runden vor Schluss begann es an manchen Stellen des Kurses leicht zu regnen. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Fahrzeuge auf Trockenreifen unterwegs. Wir entschieden, auf Trockenreifen zu bleiben auch als der Regen stärker wurde und waren sicher, einige Plätze zu gewinnen, während die übrigen Teams auf Intermediates wechseln würden. Tatsächlich waren die Intermediates zunächst nur in den letzten Kurven jeder Runde die bessere Wahl. Ich blieb draussen auf Trockenreifen und kam deshalb bis auf Rang vier nach vorne, aber es wurde immer schwieriger, das Auto auf der Strecke zu halten.

Wie war das bei Regen mit Trockenreifen zu fahren?

Es war nicht so schlimm bis zur letzten Runde. Da wurde der Regen so stark, dass Fahren fast unmöglich war. Es war unglaublich schwierig, weil ich überall rutschte und überhaupt keinen Grip mehr hatte.

Hast Du es auf der letzten Runde locker angehen lassen?

Überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Es war eine der härtesten Runden, die ich je in einem Formel-1-Auto gefahren bin. Die Slicks boten keinen Grip und es war fast nicht möglich, das Auto auf der Strecke zu halten. Ich habe alles gegeben, um Vierter zu bleiben. Das sieht man auch, wenn man die Rundenzeiten vergleicht. Ich war in der letzten Runde schneller als mein Teamkollege Jarno Trulli, der als einziger zu diesem Zeitpunkt ebenfalls auf Trockenreifen unterwegs war.

War es die richtige Entscheidung, auf Trockenreifen zu bleiben?

Ganz klar: Ja. Ich war Siebter, bevor der Regen kam und kam als Sechster in Ziel. Das zeigt, dass die Strategie aufging.

Hast Du während der Fahrt realisiert, wie bedeutend der Zweikampf mit Lewis Hamilton in der letzten Runde war?

Um ehrlich zu sein, habe ich mein Rennen für mich und Toyota gefahren und das ist auch der richtige Weg, ein Rennen anzugehen. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass Lewis direkt hinter mir war. Das Team sagte, dass Sebatian Vettel aufholte und sie hielten mich über seinen Abstand zu mir auf dem Laufenden. Ich musste mich so sehr konzentrieren, ich habe nicht mal mitbekommen, dass Lewis mich überholt hat. In der letzten Runde wurde ich zum Schluss von drei oder vier Autos überholt, und ich habe nicht sehen können, wer das war.

Das war deine erste Saison mit Panasonic Toyota Racing, wie schätzt du das Jahr ein?

Es war sehr positiv für mich. Zu Beginn habe ich mir das Ziel gesetzt, 20 Punkte zu holen. Am Ende waren es dann 25 Punkte und ein Podiumsplatz in Budapest. Damit bin ich sehr zufrieden. Die ersten Rennen waren ein bisschen schwieriger, weil ich mich erst an das neue Auto und an das neue Team gewöhnen musste.

Aber wir haben alle sehr hart zusammen gearbeitet, um uns zu verbessern und wir haben gute Fortschritte erzielt. Der vierte Platz in Kanada hat uns beflügelt. Richtig aufwärts ging es ab Hockenheim, wo ich sehr konkurrenzfähig war und nur durch ein mechanisches Problem gestoppt wurde. Danach konnte ich in jedem Rennen um vordere Startplätze mitkämpfen und erzielte eine Menge Punkte. Alles in allem war dieses Jahr der erste Schritt nach vorne. Im nächsten Jahr wollen wir mehr erreichen. Wir werden weiterhin hart arbeiten und uns steigern.

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