Am so genannten Kommandostand an der Boxengassenmauer sitzen normalerweise sechs Personen: die Renningenieure der Fahrer, der leitende Renningenieur, Beat Zehnder (Teammanager), Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor), Willy Rampf (Technischer Koordinator). Sie beobachten insgesamt 24 Monitore, von denen einige Splitscreens sind und mehrere Darstellungen anbieten. Die offiziellen FOM-Seiten mit den Rundenzeiten, dem Wetter- und Nachrichtenkanal sowie dem Streckenbild werden von allen beobachtet. Ausserdem stehen die Telemetriedaten der Fahrzeuge zur Verfügung sowie das so genannte Marshalling System der FIA, das Auskunft über die Position aller sich auf der Strecke bewegenden Autos gibt (dargestellt als farbige Punkte auf der Streckenskizze). Darüber hinaus gibt es ein teameigenes Car Positioning System, das Boxenstopp-Prognosen und Strategiespiele erlaubt. An der Boxenmauer werden auch die Informationen über Zeitpunkt und Dauer der Stopps anderer Teams sowie deren Bereifung gesammelt. Kommuniziert wird über insgesamt sechs Funkkanäle und sieben Intercomm-Kanäle. Der Sprechfunk zwischen den Fahrern und dem Team muss der FIA zugänglich gemacht werden. Der Fuhrpark bei den Europa-Grands-Prix umfasst fünf Lkw aus Hinwil und einen Motorentruck aus München.
-Ein Fahrer verliert pro Grand Prix durchschnittlich zwei Kilogramm Gewicht.
-Die Cockpittemperatur beträgt durchschnittlich 50 °C. -Ein moderner F1-Helm besteht aus Karbon und darf laut Reglement nicht mehr als 1800 Gramm wiegen.
-Nach dem Wegfall der Traktionskontrolle beschleunigte der F1.08 binnen 2,75 Sekunden von 0 auf 100 km/h und in 5,05 Sekunden von 0 auf 200 km/h. Innerhalb von 0,75 Sekunden, das entspricht 50 Metern, verzögerte er von Tempo 300 auf 200 km/h, was wiederum 4,5 g entspricht.
-Karbon-Bremsscheiben und -Beläge benötigen eine Betriebstemperatur von mindestens 500–650 °C. Sie erhitzen sich beim Bremsen auf über 1000 °C. -Das schützende Monocoque ist stellenweise bis zu 60 Lagen Kohlefaser stark. Eine einzelne Kohlefaser ist rund sechs Mikrometer stark.
-F1-Reifen dürfen bis zu 130 °C heiss werden. Jenseits dieses Wertes steigt das Risiko der Blasenbildung. -Mindestens acht Arbeitsstunden benötigt das Team nach einem Rennen zum Zerlegen eines Fahrzeugs, für die Überprüfung bzw. den Austausch einzelner Komponenten und den erneuten Zusammenbau.
-Rund 120 Arbeitsstunden dauert der Zusammenbau des BMW Motors. Er besteht aus rund 1100 verschiedenen Einzelteilen. Insgesamt sind es rund 5000 Teile. -Die maximale Kolbenbeschleunigung beträgt fast das 10'000-fache der Erdbeschleunigung. Die Kolbengeschwindigkeit erreicht in der Spitze 40 Meter pro Sekunde - von null auf 100 km/h in 0,3 Tausendstelsekunden. Dabei wirkt eine Kraft von fast drei Tonnen auf das Pleuel. Die mittlere Kolbengeschwindigkeit beträgt ca. 26 Meter pro Sekunde. -Am Auspuff werden bis zu 950 °C erreicht.
-Bei einer durchschnittlichen Renndistanz von 300 Kilometern erfährt der BMW V8-Motor pro Grand Prix über sechs Millionen Zündungen.
-Wenn das Auto im Training oder Qualifying zur Box kommt, werden Ölproben entnommen und sofort im Spektrometer untersucht. Metallische Spuren im Öl liefern wichtige Informationen über den Motorzustand.
-Die Montage eines neuen BMW Getriebes dauert rund 40 Arbeitsstunden.
-Das G1.09 Getriebe und die dazugehörige Hydraulik bestehen aus ca. 1500 Teilen, davon sind 480 verschiedene Einzelteile. -Bei einem Schaltvorgang wird innerhalb von 0,004 Sekunden der alte Gang herausgenommen, während der neue bereits eingelegt ist. Ein Lidschlag dauert fünfzig Mal so lang.
-Hoch präzise Lager mit keramischen Wälzkörpern führen die Wellen im Getriebe mit einem Minimum an Öl.
-Die Öltemperatur innerhalb des Getriebes beträgt bis zu 150 °C.
|