„Der Tag war schon deshalb gut, weil ich nach langer Zeit mal wieder in einem Auto fahren konnte, das annähernd an die aktuelle Formel 1 heran kommt. Zwar hat das Wetter nicht ganz so mitgespielt, wie uns allen lieb gewesen wäre, aber trotzdem wurden alle meine Sinne wieder wachgerüttelt, das allein war es schon wert“, sagte Schumacher nach seiner ersten Ausfahrt im GP2 und insgesamt 51 Runden.
Wie sich der 41-jährige Formel-1-Weltmeister auf der Rennstrecke im neuen Mercedes bewegen wird, kann dieser Fahrtest im GP2 noch nicht verraten. Dennoch, „auch wenn man in puncto Fliehkräfte nicht an die Formel 1 herankommt, kann man doch die Kommunikation mit den Ingenieuren und die Sensibilität im Grenzbereich trainieren. Glücklicherweise bin ich da so gestrickt, dass sie sehr schnell da war“, erklärte Schumacher in Jerez. Fit sein ist die eine Sache, aber inwieweit seine körperliche Verfassung die Belastungen des Formel-1-Boliden über mehrere Runden im Rennen aushalten wird, ist heute noch nicht zu beantworten. Hierüber gibt dieser GP2-Test keine Auskunft, soll er auch nicht. Vielmehr soll das fahrerische Gefühl wieder trainiert werden.
Die Gemeinsamkeiten zwischen einem Formel 1 und GP2 sind eng, wenn auch auf einem anderen Leistungsniveau. Wie gesagt, mit 600 PS rund 150 PS schwächer, fast 70 kg schwerer, ebenso keine Fahrhilfen und mit Slicks (profilose Reifen), Karbon-Bremsen und ein sequenzielles Schaltgetriebe über Schaltwippen – im GP2 sechs anstatt sieben im Formel 1. Fest steht, dass aus dem traditionellen roten Helm mit Mercedes Stern, wieder der kämpferischer Blick eines Michael Schumachers schaut. (auto-reporter.net/Peter Hartmann)
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