Dass sich Werksteams wie Honda, Toyota und BMW zurückgezogen haben, war auch ein deutlicher Denkanstoß, sich für die Zukunft effizienter aufzustellen. Und dass Audi erneut seine Aussage, „kein Interesse an der Formel 1 zu haben“, unterstrichen hat, ist aus Sicht unternehmerischer Kosten-Nutzen-Analyse verständlich. Will man aber neue Teilnehmer anlocken, so gilt es, eine Plattform mit Anreizen zu bieten, die in die heutige Zeit passt und die auch die umweltpolitische Diskussion mit einbezieht. Eine Formel 1, die nur Krach und Gestank verursacht, ist kein Aushängeschild für den Motorsport. Auch wenn der Hybridantrieb aus technologischer Sicht im Serienauto oftmals noch ein umweltpolitisches Feigenblatt ist, so war der Erfolg des Porsche 911 GT3 Hybrid beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ein deutliches Signal in die richtige Richtung.
Eine Formel 1 nur aus privaten Teams macht wenig Sinn – gemeinsam mit Automobilherstellern ist man stark. Dies hat mittelfristig eine wirtschaftliche Zukunft – auch aus technologischer Sicht, weil an entsprechenden richtungsweisenden Entwicklungen gearbeitet werden kann. Dass ein Formel-1-Team auch in privaten Händen und aus einer automobilfreien Branche kommend, erfolgreich sein kann, beweist derweil Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz eindrucksvoll.
Die FOTA (Formula One Teams Association), der alle Formel-1-Teams angehören, hat für eine Analyse zur Effizienz die international tätige Umweltforschungsorganisation Trucost beauftragt. Sie will die gesamte Bandbreite der Aktivitäten von den Formel-1-Teams und ihren Zulieferern analysiert haben sowie der FOTA Maßnahmen empfehlen, durch die in Zukunft CO2-Emissionen reduziert werden können. Hintergrund: Die Formel 1 will die Topklasse des Motorsports sein und es auch bleiben. Gleichzeitig sollen diese Rennwagen immer eine effektive Entwicklungsplattform bieten und für eine Technologie im Automobilbau stehen. Natürlich sollen die Formel-1-Rennwagen weiterhin schnell und aufregend sein, nur die Motoren und Antriebsstränge sollen in Zukunft mit maximal möglicher Effizienz arbeiten.
Fazit: Die FOTA wird in enger Zusammenarbeit mit dem Motorsport-Weltverband FIA ein neues Reglement entwickeln, das von allen Teilnehmern ab 2013 verlangt, die Formel-1-Rennwagen mit Motoren und Antriebskomponenten auszustatten, die eine Technologie einbezieht, die die Effizienz beim Kraftstoffverbrauch erhöht. Zusätzlicher Anreiz ist der Wettbewerbsvorteil durch geringeren Verbrauch, der im Regelwerk aufgenommen wird. Ob die Formel 1 hierdurch eine globale Führungsrolle im Motorsport einnehmen wird, bleibt abzuwarten. (auto-reporter.net/Peter Hartmann)
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