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Motorsport: Formel 1

Sonntag, 1. August 2010 F1: Vettel hat geschlafen, wohl zu wenig Red Bull getrunken

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Der zweitplatzierte Alonso erfrischt den Sieger Webber, eine nette Geste auf dem Podium in Ungarn. Foto: RB/Auto-Reporter.NETDer zweitplatzierte Alonso erfrischt den Sieger Webber, eine nette Geste auf dem Podium in Ungarn. Foto: RB/Auto-Reporter.NET

Wieder ist eine Safety-Car-Phase für die Entscheidung eines Formel-1-Rennens mit verantwortlich. Hintergrund: Heute dürfen die Formel-1-Fahrer die Box ansteuern, früher war die Boxengasse während der Safety-Car-Phase geschlossen. Der Grand Prix von Ungarn war spannend – in der Boxengasse und auf der Strecke. Als das Safety Car, der Mercedes SLS AMG, auf den Hungaroring einbog, krachte es in der Boxengasse: Robert Kubica (Renault) übersah nach dem Reifenwechsel den herankommenden Adrian Sutil (Force India) – das Rennen war für den Deutschen zu Ende. Und bei Mercedes GP wurde das rechte Hinterrad des Formel-1-Boliden von Nico Rosberg nicht richtig befestigt und schoss durch die Boxengasse Richtung Williams. Schwer verletzt wurde niemand, dennoch steckte der Schock in en Knochen. Nico nahm es anscheinend mit Humor, „so etwas kann vorkommen und wir werden daraus lernen“, sagte er und ist froh, „dass Nigel, dem Mechaniker bei Williams, der durch das Rad getroffen wurde, nichts passiert ist.

 

Und was war mit Sebastian Vettel los? Er hatte während des Rennens nicht verstanden, was passiert war und tobte wegen der verhängten Durchfahrtsstrafe, die ihm den Sieg geraubt hat. „Beim Re-Start habe ich geschlafen. Ich weiß, dass ich mich zu sehr auf den Funk verlassen habe. Ich habe die Safety-Car-Tafel gesehen, nicht aber, dass das Licht am Auto aus ist“, erklärte Vettel nach dem Rennen die heikle Situation. „Als dann die Kurve kam, habe ich gesehen, dass das Safety Car abbog. Da wollte ich noch mal aufschließen, aber da war es schon zu spät.“

Unbeeindruckt vom ganzen Durcheinander war Red Bull Pilot Mark Webber, der an der Spitze liegend nach der Safety-Car-Phase konstant seine Runden drehte – später konnte er einen Vorsprung auf Alonso (Ferrari) von 20 Sekunden herausfahren. Webber war nicht an die Box gefahren, „mir wurde gesagt, dass ich auf der Strecke bleiben und hoffen sollte, dass Fernando an die Box geht. Als ich sah, dass er an die Box geht, wusste ich, dass wir eine Chance haben.“ Der Australier siegt vor Alonso und Teamkollege Vettel, Vierter wurde Massa (Ferrari). „Es ist eine schöne Art mein 150. Rennen zu feiern und es ist für das Team an unserem 100. Renn-Wochenende ein großartiger Tag“, freut sich Webber, „dieses Ergebnis ist für das Team eine Auszeichnung.“

Red Bull kann mit einer Führung in der Konstrukteurs-WM (312 Punkte) in die Sommerpause gehen, es folgen McLaren Mercedes (304) und Ferrari mit 238 Zählern. In der Fahrer-WM ist es wesentlich enger, hier liegen gleich fünf Fahrer an der Spitze – mit hauchdünnen Punktabständen. Webber hat 161, Hamilton 157, Vettel 151, Button 147 und Alonso 141 Punkte.

Bevor der GP von Belgien am 29. August 2010 in Spa startet, hat Michael Schumacher nochmals für Gesprächsstoff gesorgt. Thema: Das Überholmanöver zwischen ihm und Rubens Barricello (Williams). „Völlig unakzeptabel. So was habe ich auch noch nicht gesehen, sich und einen anderen derart zu gefährden, das war vollkommen unnötig. Es war unfair, absolut falsch, für mich unerklärlich, warum er so was macht“, sagte ein sichtlich aufgeregter Niki Lauda. „Es war ein harter Kampf, aber dafür sind wir hier“, erwiderte Schumacher in überheblicher Manier, der derzeit in seinem Mercedes die Rolle eines Hinterbänkler übernehmen muss. Die Renn-Kommissare hatten nach dem Rennen für die gefährliche Fahrweise eine Strafe ausgesprochen: In Belgien wird Schumacher nach dem Qualifying zehn Startplätze nach hinter versetzt. In seiner derzeit aussichtlosen Situation wirklich ins Renngeschehen ein zugreifen, keine schmerzende Strafe.

Zudem bekam das Mercedes GP Petronas Team wegen des Verhalten an der Box beim Reifenwechsel eine Strafe von 50.000 US-Dollar erteilt. Ebenso muss Renault 50.000 US-Dollar für den verursachten Crash von Kubica an Sutil zahlen. Turbulente Formel-1-Zeiten in der Box und auf der Strecke, jetzt freuen wir uns auf Spa. (Auto-Reporter.NET/Peter Hartmann)

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