Honda Civic: Das steht für "a car for all people, a car for the world". Sage und schreibe 40 Jahre bleibt Honda diesem ursprünglichen Konzept treu und entsprechend legt die zehnte Generation einen souveränen Auftritt hin.
Der im Honda Werk Swindon gebaute Japaner wuchs in der Länge um 136 mm auf 4,52 Meter. Zugelegt haben auch die Breite (30 mm) und der Radstand (95 mm auf 2,70 Meter) - tiefer dafür die Höhe (20 mm) und der Schwerpunkt (34 mm). Eine neue Dimension in seiner Klasse ist der Kofferraum mit einem von 478 auf 1267 Liter erweiterbaren Volumen.
Bereits vor dem Einstieg hinterlässt der Honda mit dem in die Heckscheibe integrierten Spoiler einen sportlichen Eindruck. Grössere und breitere Räder unterstreichen die sportlichen Proportionen und die klare Linienführung wird durch ein umfangreiches Aerodynamikpaket ergänzt, das auch die Verkleidung des Unterbodens umfasst.
Geblieben ist beim Civic dennoch die hohe Praxistauglichkeit, wie der Test beweist. Man steigt bequem ein und auch die Mitfahrer im Fond haben reichlich Platz. Der Fahrer sitzt nun deutlich tiefer (35 mm) vor dem übersichtlich gestalteten Armaturenbrett mit dem zentralen Digitalinstrument. Die Sitze sind bequem, die Materialien wertig und Sicherheits-Ausstattung komplett. Honda stattet den Civic unter anderem mit einem aktiven Spurhalteassistenten, City-Notbremssystem, adaptiver Geschwindigkeitsregelung und schlüssellosem Zugangssystem sowie einem induktiven Ladesystem für Smartphones aus. An Bord auch die zweite Generation des Infotainmentsystems Honda Connect, welche Apple CarPlay und Android Auto unterstützt.
Doch wie gewohnt zählt bei Honda der Antrieb. Und hierzu überraschen die Japaner einmal mehr. Für Vortrieb sorgen vorerst VTEC Turbo-Benzinmotoren - entweder ein 1.0-Dreizylinder mit 129 PS und maximal 200 Nm Drehmoment oder ein 1.5-Vierzylinder (ab 31'300 Fr.) mit 182 PS und 240 Nm Drehmoment. Beide Motortypen sind wahlweise mit einem neu entwickelten Sechsgang-Schaltgetriebe oder als Option mit dem stufenlosen CVT-Getriebe und leicht reduziertem Drehmoment erhältlich.
Unterwegs mit dem 1.0-Liter-Aggregat und der optionalen CVT-Automatik (2300 Fr.) mobilisiert der Honda ungeahnt stattliche Fahrleistungen ohne Einbussen. Der Motor hängt sportlich am Gas und so geht es in 10,8 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis zur Spitze von 200 km/h. Das grössere Triebwerk bietet als CVT dieselbe Spitze, beschleunigt jedoch in rund 8,4 Sekunden auf Tempo 100.
Gerade die CVT-Automatik bietet im städtischen Stop-and-Go viel Komfort. Und im Vergleich zu herkömmlichen CVT-Systemen, die das Drehmoment bei stärkerer Beschleunigung "weicher" übertragen, liefert die neue Einheit eine direktere Übernahme der Motordrehzahl, was zu einem linearen Ansprechverhalten führt und somit Merkmale aufweist, die denen eines aktuellen Doppelkupplungsgetriebes ähnlich sind.
In der Praxis waren wir bereits von der Civic-Einstiegsversion so begeistert - die Effizienz übersteigt die der meisten Wettbewerber der 1,0 Liter Klasse mit Automatikgetrieben - dass man den Unterschied für den Standardsprint auf 100 km/h vernachlässigen kann. Belohnt wird man dafür mit einem gut ein Liter tieferen Normverbrauch (5.0 Liter/100 km). Im Alltag lag der Dreizylinder bei gut sechs Litern, der Vierzylinder beliess es bei sieben Litern.
Viel Feinschliff weist der Civic aber auch am Fahrwerk mit MacPherson-Federbeinaufhängung vorne und Mehrlenker-Hinterachse auf. Die adaptiven Dämpfer der beiden höchsten Ausstattungsniveaus lassen sich per Knopfdruck anpassen und zusammen mit der verbesserten Aerodynamik, der um 52 Prozent steiferen Karosse und der präzisen Lenkung liegt der Wagen stest perfekt auf der Strasse.
Deutlich grösser, leichter, mit mutigem Design, effizienten Motoren, elektronischer Vollausstattung und absolut konkurrenzfähigem Preis: Der neue Honda Civic schafft den Spagat zwischen Kompakt- und Mittelklasse einmalig und ist somit eine echte Kampfansage. atn/war
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