Auf der 12,6 Kilometer langen Teststrecke rasten 16 Tuning-Fahrzeuge um die Wette. Auf Einladung des Reifenherstellers Continental und der Fachzeitschrift Auto Bild Sportscars traten die Teams an, den Schnellsten unter sich zu ermitteln. Dazu brachten die Motor- und Fahrwerkspezialisten unterschiedlichste Fahrzeuge an den Start: So stellt Enco Tuning einen Porsche Cayenne Turbo R auf den ContiCrossContact UHP, um den 12,6 km langen Rundkurs mit 294,5 km/h Spitzengeschwindigkeit zu umrunden, TechArt fährt mit einem 997 Porsche Turbo 334,5 km/h und wählt dazu den ContiSportContact 3. Brabus hat den auf Basis des Mercedes CLS getunten Rocket mit einem ContiSportContact Vmax auf 365,7 km /h gebracht. Den Rekord im Feld erzielte 9ff mit einem getunten Porsche 911 Cabrio mit 380,5 km/h gefolgt von der Firma Sportec, ebenfalls mit einem Porsche 997 (370 km/h). Dieser Versuch wird voraussichtlich als Rekord für das schnellste Cabriolet der Welt eingetragen werden. Alle Rekordfahrten wurden vom TÜV Süd überwacht, gemessen und bestätigt. "Die Teststrecke gleicht einer riesigen Schüssel mit einem Durchmesser von vier Kilometern", erläutert Martin Kühnlein von TÜV Süd Automotive die örtlichen Gegebenheiten. Durch die Kurvenüberhöhung kann ein Auto bei 240 km/h am äusseren Rand der Teststrecke völlige Seitenkraft-Freiheit erreichen. "Das bedeutet, der Fahrer könnte die Hände vom Lenkrad nehmen und der Wagen würde trotzdem einfach immer weiter auf seiner Kurvenbahn kreisen", so Kühnlein. Die Messtechniker des TÜV waren mit von der Partie, weil die Verantwortlichen sich eine exakte Messung der Geschwindigkeit wünschten. "Früher wurden solche Messungen mit Lichtschranken durchgeführt. Aber bei der Geometrie der Teststrecke erzielen wir mit unserem satellitengestützten System eine sehr viel höhere Genauigkeit", erklärt Kühnlein. Denn durch die überhöhten Kurven und die Wölbung der Hochgeschwindigkeitsstrecke könnten sich mittels Lichtschranken Ungenauigkeiten in der Messung ergeben. "Unser System fährt dagegen im Wagen mit", so der Messtechnik-Experte. Über GPS funkt es mit einer Frequenz von 100 Hertz bis zu sechs Satelliten gleichzeitig an und bestimmt ständig den Aufenthaltsort des Autos. Mit der Standortbestimmung und der zeitlichen Verschiebung des Messortes errechnet eine spezielle Software dann mit einer Genauigkeit von Zehntelprozenten die gefahrene Geschwindigkeit. Auch störende Windeinflüsse, die bei der Lichtschranken-Messung das Ergebnis verfälschen können, fallen durch dieses Messprinzip weg.
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