Rods Vater Gary arbeitete in den 1960er Jahren als Teilemanager bei Chick Iverson Porsche und stellte den wohl ersten Baja Bug auf die Räder. Später gründete er Parts Obsolete und wurde damit zu einer guten Quelle für schwer zu findende Porsche-Originalteile.
Rod hat die Blechverarbeitungskünste seines Großvaters ebenso geerbt wie die Begeisterung seines Vaters für gutes Design. Mit diesen Genen ausgestattet machte Rod sich an die Veränderung erster Porsche 356 und früher 911er, die ihre Porsche-DNA behielten. Die Ergebnisse der einzigartigen Umbauten, die in den 1990er Jahren auf Shows und Ausstellungen gezeigt wurden, bezeichneten die Porsche-Puristen als Emorys „Outlaws“. Die Emorys nahmen es als Kompliment und gründeten die Marke „356 Outlaws“. Seitdem hat Emory Motorsports einige schöne Porsche 356 entwickelt und gebaut. Zudem hat die Firma den historisch bedeutenden Porsche 356/2 SL Gmund wieder aufgebaut, jenen Porsche, der 1951 bei den 24 Stunden von Le Mans einen Klassensieg errang.
Die neueste Kreation von Emory Motorsports ist der „AllRad 356“, mit einem Coupé-Body von 1964 und dem Allrad-C9-Antriebsstrang eines 911 (964) aus dem Jahre 1990. Damit ist der Wagen nach Aussagen seiner Erbauer „der leistungsfähigste 356 aller Zeiten“. Offiziell heißt der erste Allrad-356 Emory 356 C4S.
Vier Jahre lang hat Emory an dem Wagen gebaut, den ein anspruchsvoller Kunde geordert hat, um mit ihm im Winter in die Skigebiete der Ostküste zu fahren. Der Bau begann mit der Laserabtastung und -vermessung der Karosserie und des Chassis. In einer CAD-Umgebung wurden Schnittpunkte analysiert. Dann traf das Team von Emory die Entscheidung, wie die beiden Porsche in der virtuellen und der realen Welt miteinander verbunden werden sollten. Ziel von Emory Motorsports war es, alle ursprünglichen Verbindungspunkte zwischen Karosserie und Chassis beizubehalten.
Dabei gab es zwei Herausforderungen: Die Unterschiede zwischen den beiden durch 26 (Bau-)Jahre getrennten Porsche-Plattformen im Radstand und im Bereich der hinteren Spur. Schließlich fiel die Entscheidung für den Radstand des 356, was eine Verkürzung des 911 erforderlich machte. Die Stahlkarosserie des 356 wurde subtil verbreitert, um sie an die hintere Spur des 911 anzupassen. Beim Antriebsstrang behielt Emory Motorsports das Fünf-Gang-Handschaltgetriebe des 911 bei. Der Antriebsstrang verfügt jetzt zudem über ein Rallye-Differenzial, die Scheibenbremsen stammen vom Serien-964. Die schwarz lackierten 16x7-Felgen sind inspiriert von Designs aus verschiedenen Epochen. Die aufgezogenen Pirelli-Reifen der Dimension 205/60R16 sollen guten Grip bei jedem Wetter bieten.
Angetrieben wird der 356 AllRad von einem „Outlaw-4“-Motor von Emory Rothsport. Bereits seit einem Jahrzehnt arbeiten Rod Emory und der renommierte Motorenbauer Jeff Gamroth von Rothsport Racing zusammen, sie schufen einen Vier-Zylinder-Gussaluminiumblock mit Trockensumpfschmierung. Zwei Weber 48-IDA-Vergaser besorgen die Aufbereitung des Luft-Kraftstoff-Gemischs, der vierzylindige 2,4-Liter-Motor mit eigens angefertigter Edelstahl-Auspuffanlage bringt es auf rund 200 Pferdestärken. Der Kraftstofftank des 975 Kilogramm wiegenden Fahrzeugs fasst 18 Gallonen Sprit.
Die sorgfältig abgeänderte Karosserie verfügt über ein breiteres Heck, eine abgeflachte Motorhaube ohne Griff sowie Rallye-Scheinwerfer an der Front. Der Wagen wurde in Graphite Blue Metallic, eine Porsche-Farbe des Jahres 2016, lackiert. Um Skier oder Fahrräder transportieren zu können, bekam der Allrad-356 einen Titan-Dachträger. Innen gibt es einen Fahrersitz im RS-Stil, der Beifahrersitz kommt im Speedster-Stil daher. Der Innenraum ist in grünem Leder ausgeführt, die Insassen werden von Vier-Punkt-Sicherheitsgurten gehalten. Ein demontierbarer Überrollkäfig bietet Sicherheit. Weitere Interieurdetails sind der grüne, gewebte Teppichboden, ein Momo-Lenkrad und der 911-Schalthebel mit Outlaw-Shift-Knopf. (ampnet/gp)
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