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Hersteller-News: Volvo

Montag, 29. März 2010 Volvo geht für 1,8 Milliarden US-Dollar an Geely

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Jetzt ist es perfekt: Volvo geht an Geely. Handschlag zwischen Geely-Chairman Li Shufu (l.) und Lewis Booth, CFO Ford Motor Company. Foto: Volvo/auto-reporter.netJetzt ist es perfekt: Volvo geht an Geely. Handschlag zwischen Geely-Chairman Li Shufu (l.) und Lewis Booth, CFO Ford Motor Company. Foto: Volvo/auto-reporter.net

Ford und der chinesische Autobauer Geely sind handelseinig. Die Traditionsmarke Volvo, seit 1999 in Ford-Besitz, wird für 1,8 Milliarden US-Dollar (1,3 Mrd. Euro) chinesisch. Gestern (28. März 2010) unterzeichneten beide Partner in Göteborg den Kaufvertrag. Nach Plänen der Zhejiang Geely Holding Group sollen Hauptsitz, Fertigungsanlagen und Forschungszentrum Volvos in Schweden verbleiben.

 

Der Abschluss der gesamten Transaktion ist für das dritte Quartal geplant. 1,6 Milliarden Dollar wollen die zahlungskräftigen Chinesen, Geely ist das größte Privatunternehmen in der Automobilbranche, in bar zahlen. Durch die besiegelte Veräußerung ist andererseits ein 445-Millionen-Euro-Kredit der Europäischen Investitionsbank an Volvo nicht mehr gesichert. Er war für Neuentwicklungen der Schweden bewilligt worden, noch bevor sich die Chinesen mit Ford über die Übernahme einig waren. Wegen hoher chinesischer Staatssubventionen für Geely müsse der Kredit neu geprüft werden, hieß es.

Der Kauf Volvos bringt nicht nur den chinesischen Branchenführer ein gehöriges Stück voran. Erstmals geht auch eine europäische Automobilmarke in die Hand der Asiaten, die es sich bekanntermaßen zum Ziel gesetzt haben, auf der internationalen Bühne eine gewichtige Rolle mitzuspielen. China bekommt mit dem Kauf Volvos Zugriff auf ausgereifte Premiumtechnologie. Damit wird es eher über kurz als über lang möglich sein, die bislang zwischen dem chinesischen Automobilbau und dem internationalen Wettbewerb unübersehbaren Unterschiede wettzumachen, denn der Nachschub rollt: Ford will Geely weiterhin mit Komponenten beliefern und technisches Know-how zur Verfügung stellen.

Komfortabel ist die Situation, schließlich kauft Geely mehr als nur Technologie. Im Einkaufspaket enthalten sind auch die Standbeine in Europa. Und die werden nach den Plänen des künftigen Volvo-Eigners weitergeführt. Mit insgesamt 20.000 Mitarbeitern in Schweden bzw. im belgischen Gent lässt der Autobauer für den europäischen Markt die Bänder rollen. Um den Volvo-Verkauf im Heimatmarkt anzukurbeln bzw. die eigene jährliche Fertigung von 300.000 Fahrzeugen in wenigen Jahren zu verdoppeln, ist der Bau einer neuen Fabrik am Rande Pekings vorgesehen.

6,5 Milliarden Dollar hatte Ford seinerzeit für die schwedische Marke bezahlt. Dennoch: Den Amerikaner kommen die 1,8 Milliarden recht, um eigene Schulden abzubauen. Tochter Volvo war im Zuge der Finanzkrise wie andere Premiummarken auch, siehe Saab, kräftig unter die Räder gekommen. Der Entschluss, sich von ihr zu trennen, stand seit Langem fest. (auto-reporter.net/Angelika Riedel)

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