Donnerstag, 29. Oktober 2020 Volkswagen Konzern zurück in Gewinnzone
Die Auslieferungen an Kunden gingen in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,7 Prozent auf 6,5 (8,0) Millionen Fahrzeuge zurück. Infolgedessen sanken auch die Umsatzerlöse um 16,7 Prozent auf 155,5 (186,6) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen belief sich dank eines wieder deutlich positiven dritten Quartals per Ende September auf 2,4 (14,8) Milliarden Euro. Der wesentliche Faktor für den im Vorjahresvergleich deutlich geringeren Wert war der Absatzrückgang infolge der stark sinkenden Kundennachfrage, insbesondere im zweiten Quartal. Hinzu kamen negative Effekte aus Fair-Value-Bewertungen von Derivaten außerhalb des Hedge-Accounting sowie aus Währungseinflüssen. Diesen stand ein nicht liquiditätswirksamer Ertrag aus der Einbringung der Autonomous Intelligent Driving (AID) in das Joint Venture mit Ford zu autonomem Fahren entgegen. Sondereinflüsse aus Diesel belasteten das Operative Ergebnis mit -0,7 (-1,3) Milliarden Euro.
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Das Ergebnis vor Steuern sank auf 2,3 (14,6) Milliarden Euro, war damit aber wieder deutlich positiv.
Die Marke Volkswagen Pkw setzte im Berichtszeitraum Januar bis September 1,9 (2,8) Millionen Fahrzeuge ab; ein Minus von 31,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 47,2 Milliarden Euro waren die Umsatzerlöse um 27,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen gab auf -1,0 (3,2) Milliarden Euro nach. Die Belastungen aus dem Volumenrückgang infolge der Covid-19-Pandemie sowie aus der Wechselkursentwicklung konnten nicht durch geringere Fixkosten und eine verbesserte Preispositionierung kompensiert werden. Aus Diesel ergaben sich im Berichtszeitraum Sondereinflüsse in Höhe von -0,6 (-0,7) Milliarden Euro.
Der Absatz der Marke Audi verringerte sich in den ersten neun Monaten 2020 auf weltweit 682.000 (900.000) Fahrzeuge. Über das chinesische Joint Venture FAW-Volkswagen wurden weitere 475.000 (430.000) Audi Fahrzeuge veräußert. Die Umsatzerlöse gingen auf 33,3 (41,3) Milliarden Euro zurück. Infolge des Volumenrückgangs, der Belastungen aus der Bewertung von Derivaten, negativer Währungseffekte und gestiegener Verkaufshilfen verringerte sich das Operative Ergebnis (im laufenden Jahr vor Sondereinflüssen) auf 0,2 (3,2) Milliarden Euro. Reduzierte Fix- und Entwicklungskosten und der Entkonsolidierungseffekt aus dem Verkauf der Autonomous Intelligent Driving GmbH (AID) wirkten positiv. Im Berichtszeitraum ergaben sich aus Diesel Sondereinflüsse in Höhe von -0,1 Milliarden Euro. In den Finanzkennzahlen der Marke Audi sind die Marken Lamborghini und Ducati enthalten. Lamborghini setzte in den ersten drei Quartalen 5.696 (6.418) Fahrzeuge ab und Ducati 34.160 (42.506) Motorräder.
Der Absatz der Marke ŠKODA war im Zeitraum Januar bis September dieses Jahres mit 596.000 Fahrzeugen um 25,9 Prozent geringer als ein Jahr zuvor. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 12,0 (14,8) Milliarden Euro, das Operative Ergebnis ging auf 469 (1.175) Millionen Euro zurück. Belastungen aus dem Covid-19-bedingten Volumenrückgang, aus der Wechselkursentwicklung sowie aus emissionsbezogenen Aufwendungen standen reduzierten Fix- und Entwicklungskosten sowie Produktkostenoptimierungen gegenüber.
Im Berichtszeitraum setzte die Marke SEAT 319.000 Fahrzeuge ab; das waren 38,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Umsatzerlöse fielen mit 6,0 Milliarden Euro um 31,5 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor. Vor allem der pandemiebedingte Volumenrückgang führte dazu, dass das Operative Ergebnis auf -290 (248) Millionen Euro sank. Auch emissionsbezogene Aufwendungen wirkten belastend.
Der Absatz der Marke Bentley war in den ersten neun Monaten 2020 mit 7.610 (7.224) Fahrzeugen höher als 2019. Die Umsatzerlöse stiegen volumenbedingt auf 1.397 (1.306) Millionen Euro. Das Operative Ergebnis ging auf -52 (65) Millionen Euro zurück, was im Wesentlichen auf höhere Abschreibungen, Einmalaufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von rund 40 Millionen Euro sowie Wechselkurseffekte zurückzuführen war.
Porsche Automobile erzielte im Berichtszeitraum einen Absatz von weltweit 181.000 Fahrzeugen; damit wurde der Vergleichswert des Vorjahres um 11,6 Prozent verfehlt. Die Umsatzerlöse lagen bei 17,5 (18,7) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis (im Vorjahr vor Sondereinflüssen) gab auf 1,9 (3,2) Milliarden Euro nach; mit 10,8 Prozent konnte jedoch eine zweistellige Umsatzrendite erzielt werden. Der Rückgang im Operativen Ergebnis resultierte neben dem geringeren Fahrzeugabsatz aus Kostensteigerungen, insbesondere für Digitalisierung und Elektrifizierung. Auch die Währungskursentwicklung wirkte negativ.
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