Mittwoch, 22. Juni 2016 Startschuss für den größten Veränderungsprozess von VW
In der Halle 3 der Messe Hannover präsentierte Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, erstmals den rund 3.000 Aktionären im Rahmen der 56. Ordentlichen Hauptversammlung in Hannover das neue Zukunftsprogramm „TOGETHER – Strategie 2025", das die Vision des Unternehmens für die nächste Dekade darstellt. Gleichzeitig bekräftigte er Milliardeninvestitionen des Unternehmens in den nächsten Jahren in eine große Elektrifizierungsoffensive, „die in der Branche ihresgleichen sucht", in das Autonome Fahren, in die Digitalisierung sowie in neue Geschäftsfelder im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen.
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„Zudem arbeiten wir weiter intensiv daran, die Umweltverträglichkeit unserer Diesel und Benziner zu verbessern", sagte Müller und kündigte einen weiteren Meilenstein in Sachen Verbrennungsmotoren an. „Wir werden die neuen TSI- und TFSI-Motoren des Konzerns sukzessive mit dem Otto-Partikelfilter ausstatten. Den Anfang machen der 1,4 Liter TSI-Motor* im neuen VW Tiguan und der Audi A5 ab Juni 2017. Damit reduzieren wir den Partikelausstoß um bis zu 90 Prozent. Bis 2022 könnten bis zu 7 Millionen Konzernfahrzeuge pro Jahr mit dieser Technologie ausgestattet werden." Rückruf nimmt an Fahrt auf: mehr als 3,7 Millionen Fahrzeuge von KBA freigegeben Mittlerweile ist auch der Bescheid des Kraftfahrt-Bundesamts für rund eine Million weiterer Fahrzeuge – vorwiegend Golf-Modelle – eingegangen. Damit liegt nun die Freigabe für insgesamt mehr als 3,7 Millionen betroffene Fahrzeuge vor. Darunter der VW Passat, Tiguan und Caddy, alle Varianten des Golf, der SEAT Exeo, der ŠKODA Superb sowie verschiedene Modelle von Audi, wie der A3, A4 und Q5. „Wir erwarten, dass der Rückruf jetzt deutlich an Fahrt aufnehmen wird. Viele zehntausend Fahrzeugbesitzer werden in den nächsten Wochen informiert und zum Werkstattbesuch gebeten. Unsere Kunden können sich darauf verlassen: Wir werden weiter alles daran setzen, den Rückruf so schnell, so professionell und so zufriedenstellend wie möglich durchzuführen." „Wichtigste Währung" des Unternehmens seien Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die Marken des Konzerns, in die Produkte und „in Volkswagen als Ganzes". Das aufgrund der Dieselthematik verloren gegangene Vertrauen zurückzugewinnen, darum gehe es. Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr heiße dies aber nicht, „dass wir unseren Ehrgeiz begraben hätten. Im Gegenteil. Wir werden es dem Wettbewerb gewiss nicht leicht machen." Dazu würden die rund 60 Neuheiten, die die Marken des Konzerns im Jahr 2016 auf den Markt bringen, ihren Beitrag leisten. Darunter sind Fahrzeuge wie der neue VW Tiguan, der Audi Q2, der neue SEAT Ateca oder den Porsche Panamera, „die hervorragend ankommen und von denen wir uns sehr viel versprechen". Klar sei aber, so Müller, „dass wir auch 2016 sehr genau auf unsere Kosten schauen müssen. Die angelaufenen Effizienzprogramme werden überall im Konzern mit Hochdruck vorangetrieben. Und bei den Sachinvestitionen gilt es, diszipliniert die notwendigen Prioritäten zu setzen." Dabei stehe aber außer Frage: „Wir stehen auch in schwierigen Zeiten zu unserer Verantwortung für unsere Mitarbeiter. Das unterscheidet Volkswagen von manch anderem Unternehmen. Und das wird auch in Zukunft so bleiben." Mit Strategie 2025 epochalen Wandel für profitables Wachstum nutzen Müller bezeichnete 2016 als ein Jahr des Übergangs für das Unternehmen: „Es wird aber auch das Jahr sein, in dem wir den eingeleiteten Wandel beschleunigen. In dem wir die Weichen für die Zukunft des Konzerns stellen. In dem wir das Fundament für ein neues, besseres Volkswagen legen." Die Automobilindustrie stehe vor dem nächsten großen Innovationssprung. In Verbindung mit der Elektromobilität und dem autonomen Fahren werde die Digitalisierung auch das Geschäft des Volkswagen Konzerns in einer Konsequenz verändern, die vielen noch gar nicht bewusst sei. Nicht nur das Auto an sich werde sich in den nächsten Jahren massiv wandeln: Mobilität als eigenständiges Produkt werde gerade neu definiert. Dieser epochale Wandel eröffne dem Unternehmen große Chancen und: „Wir wollen sie für profitables Wachstum nutzen." Mit dem Zukunftsprogramm „TOGETHER – Strategie 2025", das in der vergangenen Woche erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, schaffe das Unternehmen dafür die Voraussetzungen. Die neue Konzernstrategie mache, so Müller vor den Aktionärinnen und Aktionären, den Weg frei für den Wandel eines der besten Autobauer der Welt zu einem der weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität.
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