Dienstag, 14. Juni 2011 Skodas „Munition im Köcher ist gelegt“
Skoda ist gut unterwegs. Die Zulassungszahlen weisen seit Längerem im Monatsrhythmus deutlich zweistellige Zuwachsraten aus, obwohl die Produktoffensive der tschechischen VW-Tochter erst noch bevorsteht. Freude bereiten dem Vertriebs- und Marketingchef der Marke Jürgen Stackmann aber nicht allein die Verkaufszahlen. Es ist auch Leidenschaft, die dem Auto nach wie vor, speziell auch der Marke Skoda entgegengebracht wird, wie das VW GTI-Treffen am Wörthersee abermals eindrucksvoll bewies. Wir sprachen mit ihm vor Ort im österreichischen Reifnitz, im Mekka der Autoenthusiasten.
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?: Herr Stackmann, Skoda ist das zweite Mal beim GTI-Treffen am Wörthersee mit dabei. Was fasziniert Sie als Marketingchef der Marke an diesem Treffen besonders?
Stackmann: Insgesamt ist es einfach wunderbar zu erleben, dass sich hundertprozentige Autofans über so lange Zeit, immerhin ist es bereits das 30. Treffen dieser Art, hier in und um Reifnitz, so intensiv für Autos begeistern. Faszinierend ist die Leidenschaft der Fans. Es heißt gelegentlich, dass das Auto immer unemotionaler werden und an Anziehungskraft verlieren würde. Das Wörthersee-Treffen ist ein lebendiger Beweis dafür, wie stark die Emotionen rund ums Auto tatsächlich noch sind. Wir freuen uns, dabei zu sein und uns als Marke unseren Fans auch präsentieren zu können.
?: Skoda strebt als Mitglied der Volkswagengruppe mit auf das große Ziel 2018 zu. Wie will Ihre Marke dazu beitragen?
Stackmann: Für das Ziel der Volkswagen-Gruppe, bis 2018 weltweit größter Autohersteller zu sein, muss jede Konzernmarke ihren Beitrag leisten. Jeder wird sich mit seinem Markenportfolio und seiner Ausrichtung daran orientieren müssen, und wenn die ganze Gruppe den Job so gut macht, wie es zurzeit aussieht, werden wir alle das Ziel auch erreichen.
?: Was hat sich Skoda konkret vorgenommen?
Stackmann: Das ist ganz einfach: Wir wollen weltweit als die Marke bekannt sein, die auf brillante Raumökonomie, beste Flexibilität und Praktikabilität sowie ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis setzt. Und wir sind auf einem sehr guten Weg dorthin. Große Schritte haben wir jetzt Richtung Asien gemacht. Hier entwickeln wir uns sehr erfolgreich. In China, wo wir erst seit vier Jahren präsent sind, konnten wir im ersten Quartal um mehr als 20 Prozent zulegen. Von der Vertriebsseite freut es mich besonders, dass wir uns im Reich der Mitte so positiv entwickeln, unsere Marktposition in Zentraleuropa und Osteuropa weiter ausbauen und in Westeuropa von Jahr zu Jahr immer stärker werden.
?: Welche Stückzahlen streben Sie an?
Stackmann: Die Marke Skoda will bis 2018 die 1,5-Millionen-Grenze überschreiten. Mehr als 50 Prozent unserer Verkäufe wollen wir künftig außerhalb Europas realisieren. Und unsere aktuellen Wachstumsraten lassen uns dieses Vorhaben optimistisch angehen. Im vergangenen Jahr legten wir beim Verkauf zum wiederholten Mal zweistellig zu.
?: Wie ist der aktuelle Stand?
Stackmann: 2011 sieht bislang sehr gut aus. Wir haben einen guten Schritt nach vorn gemacht, liegen zurzeit rund 20 Prozent über dem Vorjahr und sind sehr zuversichtlich, ein weiteres Mal das Ergebnis vom Vorjahr toppen zu können. Dabei muss betont werden, dass wir zurzeit die Zuwächse erzielen, ohne mit Neumodellen am Markt zu sein.
?: Die stehen demnächst an?
Stackmann: Unsere Produktoffensive beginnt zum Jahresende mit dem Citycar, das im nächsten Jahr breit im Markt eingeführt wird. Unser Programm sieht vor, circa alle sechs Monate mit einem neuen oder einem stark überarbeiteten Modell im Markt aufzutauchen. Also, die Munition im Köcher ist gelegt, die Ziele sind aggressiv, und wir haben alle Chancen, unser Ziel auch zu erreichen.
(Das Gespräch führte Hans.-U. Wiersch/Auto-Reporter.NET)
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