470 olympische Schwimmbecken 2018 lag der Wasserverbrauch des Werks in Martorell bei etwa 1'170’000 m3 – genug, um 470 olympische Schwimmbecken zu füllen. Dank der Umweltschutzinitiativen des Automobilherstellers konnte der Wasserverbrauch in den vergangenen acht Jahren allerdings schon deutlich reduziert werden: Wurden im Jahr 2010 zur Herstellung eines Fahrzeugs durchschnittlich noch 3,54 m3 Wasser benötigt, waren es im vergangenen Jahr nur 2,46m3. Das entspricht einer Wasserersparnis von knapp 31 Prozent.
Farbenmeer Den höchsten Wasserverbrauch hat mit knapp 50 Prozent der Gesamtmenge die Lackieranlage des Werks. Oberflächenbehandlungen der Karosserie, Wasserwaschkabinen zur Vorbereitung für die Lackierung und die eigentliche Lackierung verbrauchen hierbei das meiste Wasser. Die geringen Mengen Lack, die bei der Spritzlackierung der Fahrzeuge ins Wasser gelangen, werden in einem speziellen Behandlungsbecken wieder aus dem Wasser gelöst. „Hier wird der Lack auf chemische Weise vom Wasser getrennt. Wenn das Wasser gereinigt wurde, wird es wieder in den geschlossenen Wasserkreislauf eingespeist”, erklärt Dr. Joan Carles Casas, Leiter Anlagenbau bei SEAT.
Monsunregen Auch beim Regentest, bei dem die Wasserdichtheit der Fahrzeuge geprüft wird, ist der Wasserverbrauch hoch. Dabei prasseln sechs Minuten lang etwa 150 Liter Wasser pro Quadratmeter auf das Fahrzeug nieder. Auch dieses System ist ein geschlossener Kreislauf. „Wir fangen das Wasser auf und führen es einem Reinigungskreislauf zu. Auch dieses Wasser wird dann wiederverwendet“, erzählt Dr. Casas.
Die Zukunft ist jetzt SEAT hat beim ressourcenschonenden Umgang mit Wasser bereits heute grosse Erfolge erzielt, doch damit gibt sich der spanische Automobilhersteller nicht zufrieden. Kontinuierlich wird daran gearbeitet, neue, noch effizientere Möglichkeiten zu entwickeln, den Wasserverbrauch der einzelnen Prozesse noch weiter zu senken und das benötigte Wasser effizient aufzubereiten und wiederzuverwenden oder es gereinigt wieder in das Ökosystem einzuspeisen. Das ambitionierte Ziel dabei ist, den Wasserverbrauch bis 2025 um 38 Prozent zu senken.
Dazu wurden bereits mehrere Projekte wie etwa die Kondensatrückführung des Wasserdampfs in den Klimaanlagen umgesetzt. Zudem werden Systeme zur Wettervorhersage eingeführt, die die Bewässerung von Grünflachen steuern sollen. Darüber hinaus werden Pilottests durchgeführt, bei denen riesige Mengen Abwasser mithilfe von Elektrokoagulation, Ultrafiltration und Umkehrosmose wiederaufbereitet werden.
“Dank Digitalisierung und neuer Technologien haben wir bereits grosse Fortschritte erzielt auf unserem Weg hin zu einer Kreislaufwirtschaft mit einem grösseren Recyclinganteil und weniger Emissionen. Noch viel wichtiger ist aber, dass unser SEAT Team sich dieser Themen prinzipiell bewusst ist und proaktiv an Lösungen arbeitet. Auf diese Weise erreichen wir unsere ambitionierten Ziele auf jeden Fall”, ist sich Dr. Casas sicher.
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