Freitag, 1. Juli 2022 40 Jahre Entwicklungszentrum von Aubevoye
TECHNISCHES CENTER AUBEVOYE: 40 JAHRE GESCHICHTE(N) UND LEIDENSCHAFT FÜR AUTOS
Versteckt im Wald des Departements Eure, im Herzen der Seine-Schleifen durch die Normandie, liegt das Technische Entwicklungszentrum von Aubevoye (CTA), ein sonst geheim gehaltener Ort der Renault Group. Dieser als vertraulich eingestufte Standort prüft alle Prototypen der Konzernmarken, um ihre Entwicklung zu validieren. Hier werden die neuen Modelle vor ihrer Markteinführung zertifiziert, indem sie abwechselnd statisch und dynamisch getestet, optimiert und auf Ausdauer geprüft werden. Das CTA wurde 1982 erbaut und feiert heuer sein 40-jähriges Bestehen. Generationen von passionierten Frauen und Männern haben nacheinander die Geschichte eines ganzen Standorts, aber auch einer Region und einer Industrie geschrieben. Diese 40 Jahre, die von Hoffnungen und Schwierigkeiten, Anstrengungen und Erfolgen geprägt waren, sind der Stolz eines jeden Mitarbeiters/einer jeden Mitarbeiterin und erzählen die Geschichte der Modelle, die in Aubevoye ihre ersten Runden gedreht haben.
|
Wenn Sie sich auf der Départementale 6015 der Stadt Gaillon nähern, ist links und rechts der Strasse nur der Wald zu erkennen. Bevor Sie das Hinweisschild zum Centre Technique d'Aubevoye (CTA) passieren, gibt es keinen Hinweis darauf, dass es sich hier um einen Standort der Renault Group handelt. Ein einzigartiges und aussergewöhnliches Technikzentrum, das über Mittel und Werkzeuge auf dem neuesten Stand der Technik verfügt, um die ganze Bandbreite der Belastungen zu reproduzieren, denen die Autos ausgesetzt sind, wenn sie einmal in den Händen der Kund*innen sind. 613 Hektar, 35 Pisten auf 60 km, 42 Prüfstände, 2 Windkanäle, 18 Korrosionskammern, und das alles versteckt inmitten von 272 Hektar Wald, der die Autos vor neugierigen Blicken schützt.
Hier haben nur Eingeweihte Zutritt. Aber um das 40-jährige Bestehen dieses Ortes zu feiern, laden wir Sie zu einem virtuellen Tag der offenen Tür ein, bei dem Sie viele Geheimnisse entdecken können!
6 MILLIONEN TESTKILOMETER PRO JAHR Das Streckennetz von Aubevoye umfasst mehr als 60 km und bildet alle Arten von Strassen nach, die man auf der ganzen Welt kennt. Die verschiedenen Strecken und Strassen wurden zwischen 1982 und 2000 gebaut und lassen durch ihre Oberflächenbeschaffenheit, ihre Kurven oder auch ihr Gefälle die Liebhaber des Nervenkitzels träumen. Aber hier geht es nicht nur darum, die Prototypen von Renault, Dacia oder Alpine zu testen, sondern auch darum, jedes Geräusch zu hören und jedes Element zu testen, von der Lenkung über die Aufhängung bis hin zur Ausdauer und dem Fahrverhalten.
"Um die Stellen während der Tests gut zu kennzeichnen, wenden wir eine Methode an, die den Liebhabern von Rennstrecken wohlbekannt ist: die Benennung der Kurven." Frédéric, Verantwortlicher für die Pisten im Technischen Center von Aubevoye
Auf der trockenen Verhaltensstrecke hat jede Kurve einen eigenen originellen Namen. Beginnen wir mit der "Krähenfüsse". Bei der Einfahrt in die Rennstrecke zweigt die Strecke nach links und rechts ab. Dadurch entsteht das Muster eines Vogelfusses. Poetisch und metaphorisch! Die nächste Kurve trägt den Namen "Handschuhfinger". Das ist auch logisch, denn sie sieht aus wie ein runder Handschuhfinger. Die schnellste Kurve der Strecke (über 200 km/h) wurde von den Streckenverantwortlichen dem zweifachen Formel-1-Weltmeister der 50er Jahre, Alberto Ascari, einem Rennfahrer mit tragischem Schicksal, gewidmet. Die Namen der nächsten Kurven beziehen sich auf das Autodrom von Linas-Montlhéry mit den beiden Kurven, die den Namen "Boucles des Biscornes" trugen. Die "Bauernhof-Kurve" ist eine weitere Kuriosität, da historische Fotos von einem Bauernhof zeugen, der sich früher in der Nähe dieser Stelle befand. Und schliesslich die berühmte Kurve "pif-paf vor Ausfahrt", die keiner Vorstellung bedarf, da ihr Name schon Programm ist. Diese 3,9 Kilometer lange Strecke wird für die Fahrwerksentwicklung eingesetzt und ist ideal für eine ganze Reihe von Tests: Abstimmung der Vorder- und Hinterachse, Bodenhaftung, Bremsausdauer, Zuverlässigkeit und Traktion, Reaktion auf Drifts. Die Strecke für das Nassverhalten ergänzt diese Tests und rundet die Testreihe ab.
IN WENIGEN SEKUNDEN VON ROM NACH BRÜSSEL Machen wir uns nun auf den Weg, um einige europäische Hauptstädte zu besuchen. Das ist ganz einfach. Man braucht nur den Wegweisern zu folgen, auf denen Namen wie Rom, Brüssel, Madrid und London stehen. Tatsächlich geht es darum, den Eingang zum "Stadtzentrum" zu markieren, einer Strecke, die etwas mehr als 2 Kilometer lang ist und die Bedingungen des städtischen Fahrens nachbildet: rote Ampeln, Stoppschilder, Bodenschwellen und zahlreiche Kreuzungen. In wenigen Sekunden gelangen wir so von Rom nach Brüssel, und testen unterschiedliche Fahrsituationen.
|