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Hersteller-News: Porsche

Dienstag, 26. Juni 2007 Porsche nennt Auslöser für erhöhtes VW-Engagement

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Porsche-Chef Wendelin Wiedeking blickt optimistisch in die Zukunft. Foto: Auto-Reporter/PorschePorsche-Chef Wendelin Wiedeking blickt optimistisch in die Zukunft. Foto: Auto-Reporter/Porsche

Porsche-Chef Wiedeking hat die Fehlspekulationen bei der WestLB mit VW-Aktien als Grund für die Aufstockung des eigenen VW-Anteils genannt. Porsche habe einen massiven Anstieg des Handelsvolumens mit VW-Aktien beobachtet und dahinter einen Finanzinvestor vermutet, sagte Wiedeking laut Medienberichten auf der Hauptversammlung in Stuttgart. Um den befürchteten Einstieg eines Hedge-Fonds bei VW zu verhindern, habe Porsche entschieden, seinen eigenen Anteil Ende März auf knapp 31 Prozent zu erhöhen und damit ein Pflichtangebot an alle VW-Aktionäre auszulösen.

 

Erst danach habe Porsche aus den Medien erfahren, "dass bei einer Bank offenbar in erheblichem Umfang Volkswagen-Aktien erworben wurden. Und sie habe das wohl in einer Weise an der Börse getan, in der andere Marktteilnehmer sie nicht identifizieren konnten. "Wir mussten handeln, obwohl wir erst nach unserem Schritt, über die 30-Prozent-Hürde zu springen, erfahren haben, dass eine Bank dahinter steckt und keine Investor."
Im April war bekannt geworden, dass WestLB-Mitarbeiter sich massiv mit VW-Aktien verspekuliert hatten. Die Bank entliess zwei Manager, die die Handelslimits wiederholt überschritten und dem Vernehmen nach Kurse manipuliert haben. Dabei soll es vor allem um VW-Aktien gegangen sein. Sowohl die Finanzaufsicht BaFin als auch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermitteln nun.
Auf der ausserordentlichen Hauptversammlung der Porsche AG betonte gleichzeitig, dass VW unabhängig bleiben solle. Mit der Bildung einer neuen Holding werde gesichert, dass "Volkswagen Volkswagen bleibt". Auch Porsche werde unabhängig von Volkswagen-Entscheidungen weiterhin selbstständig operieren. Der Porsche-Chef kündigte an, dass der Rekordgewinn von 2,1 Milliarden Euro aus dem vergangenen Geschäftsjahr in diesem Jahr "deutlich" übertroffen werde. Absatz und Umsatz würden im laufenden Geschäftsjahr 2006/07 (31. Juli) an die Vorjahreswerte anknüpfen.
Die stimmberechtigten Porsche-Stammaktionäre - also die Familien Porsche und Piëch - werden auf der Hauptversammlung der Bildung einer Holding in Form einer Europäischen Aktiengesellschaft (SE) zu. Darin werden die bisherige Porsche AG als Sportwagen-Hersteller sowie die knapp 31 Prozent schwere Beteiligung am Volkswagenkonzern gebündelt.
Wiedeking sagte vor den Aktionären, dass die Beteiligung an VW bislang rund fünf Milliarden Euro gekostet habe. Er betonte, dass die beiden Unternehmen nicht vernetzt würden. "Es findet nicht nur keine Hochzeit im Himmel statt, nein, wir heiraten noch nicht einmal auf Erden", sagte der Automanager in Anspielung auf die letztlich gescheiterte Verbindung von Daimler-Benz und Chrysler. Wiedeking machte deutlich, dass VW noch nicht die gesteckten Ziele erreicht habe. VW spiele zwar in der Champions League, sei aber noch nicht an der Weltspitze. Die Kostenstrukturen im Konzern stimmen noch nicht, auch gebe es zu viele weisse Flecken auf der Weltkarte, zumindest was die Profitabilität in einzelnen Märkten angehe.

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