Die neue Anlage, die im Jahr 2011 in Betrieb genommen werden soll, entsteht in direkter Nachbarschaft zu den Werken 1 und 5, auf einem ehemaligen Grundstück der Dürr AG, das Porsche im Frühjahr 2008 erworben hat. Die Lackiererei wird im Zwei-Schicht-Betrieb mit einer Tageskapazität von bis zu 170 Fahrzeugen der Baureihen 911 und Boxster betrieben. Bei dem Neubau werden modernste Technologien, speziell für den Umweltschutz, eingesetzt. Der Lackierprozess wird durch eine hundertprozentige Kapselung absolut staubgeschützt sein. Dieses Verfahren steigert nicht nur die bereits heute hohe Lackqualität bei den Fahrzeugen, sondern reduziert auch den benötigten Anteil an konditionierter Hallenluft.
Ein neuartiges elektrostatisches Abscheidesystem für Lacknebel senkt die Emission von Lösemitteln und Feinstaub auf ein Minimum. Der Lackierprozess kommt ohne den sonst obligatorischen 60 Meter hohen Abluftsammelkamin aus. Der Grund liegt in einem erhöhten Umluftanteil und einer äußerst wirkungsvollen Abluftreinigungsanlage, die lediglich einen kleinen, zehn Meter hohen Kamin über dem Dach benötigt. Umweltschonend wird sich ferner ein besonders effizientes Energiemanagementsystem auswirken.
„Mit der neuen Lackiererei gewährleistet Porsche, dass auch in Zukunft in Zuffenhausen herausragende Qualität produziert werden kann – und das bei einem ökologisch wie auch ökonomisch äußerst sparsamen Umgang mit den Ressourcen“, sagt Wolfgang Leimgruber, Vorstand Produktion und Logistik der Porsche AG.
Bei der technischen Ausrüstung setzt Porsche auf Spezialisten aus der Umgebung: Der Stuttgarter Maschinen- und Anlagenbaukonzern Dürr AG stattet als Generalunternehmer die Lackierlinien mit modernster Applikationstechnik, Trocknern zur Härtung des Lacks sowie Steuerungs-, Leit- und Fördertechnik aus. „Porsche erhält eine der modernsten Lackierereien der Welt, die neue Qualitäts- und Produktivitätspotenziale eröffnet. Das setzt Maßstäbe“, so Ralf Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG.
Vom Böblinger Systemanbieter Eisenmann, Sublieferant der Dürr AG, kommen die Vorbehandlungsanlage und die kathodische Tauchlackanlage mit einer neuartigen Fördertechnik sowie das elektrostatische Abscheidesystem für Lackpartikel. In Verbindung mit einer umfassenden Abwasserbehandlungsanlage ermöglicht es die umweltfreundliche Technik, die gesetzlichen Grenzwerte um ein Vielfaches zu unterschreiten. „Diese Technologie wird weltweit erstmals bei einem Automobilhersteller eingesetzt“, sagt Dr. Matthias von Krauland, Sprecher des Vorstands der Eisenmann AG.
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