Die beiden Beteiligungen der Porsche SE, die Volkswagen AG und die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG (Porsche AG), konnten im Geschäftsjahr 2009/10 (31. Juli) eine sehr gute operative Entwicklung verzeichnen. „Wir blicken auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück“, sagte Matthias Müller, der neue Vorstandsvorsitzende der Porsche AG. Mit einem weltweiten Absatz von insgesamt 81.850 Fahrzeugen wurde der Vorjahreswert um 8,8 Prozent übertroffen. Der Umsatz, der um 17,9 Prozent stieg, erreichte mit 7,792 Milliarden Euro den höchsten in der Unternehmensgeschichte. Das operative Porsche-Ergebnis betrug 1,185 Milliarden Euro.
Im laufenden Rumpfgeschäftsjahr, das am 31. Dezember 2010 endet, werde die positive Tendenz anhalten, so Müller: „Bisher liegen wir bei Absatz und Umsatz über den Vergleichsmonaten des Vorjahres. Das zeigt einmal mehr: Porsche fährt wieder auf Wachstumskurs.“ Müller kündigte eine große, nachhaltig wirkende Produktoffensive an, von neuen Modellgenerationen über zusätzliche Baureihen bis hin zu markenübergreifenden Baukästen und Plattformen. Gegenwärtig werde beispielsweise geprüft, ob Porsche neben dem erfolgreichen sportlichen Geländewagen Cayenne möglicherweise einen kompakten SUV als weitere Modellreihe bauen werde. Eine abschließende Entscheidung sei dazu aber noch nicht gefallen. Ziel bleibe dabei immer eine zweistellige operative Umsatzrendite. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte der Porsche AG Konzern eine Umsatzrendite vor Steuern von 16 Prozent erwirtschaftet. Porsche ist damit der profitabelste Automobilhersteller der Welt.
Der Volkswagen Konzern erwirtschaftete im Zeitraum vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2009 bei Umsatzerlösen von 53,985 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von 616 Millionen Euro. Vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2010 betrugen die Umsatzerlöse 61,809 Milliarden Euro und das operative Ergebnis 2,841 Milliarden Euro.
Die Porsche SE erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/10 (31. Juli) ein Konzernergebnis nach Steuern von minus 454 Millionen Euro. Das Ergebnis fiel damit besser aus als noch bei der Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts erwartet. Das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres bestimmten im Wesentlichen die Effekte aus der im Dezember 2009 vorgenommenen Entkonsolidierung des Volkswagen Konzerns und des Porsche Zwischenholding GmbH Konzerns, zu dem die operativ tätige Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG gehört, der Einbeziehung der beiden Beteiligungen an der Volkswagen AG und der Porsche Zwischenholding GmbH nach der Equity-Methode sowie der Verwässerungseffekt aus der Nichtteilnahme der Porsche SE an der Kapitalerhöhung von Volkswagen im März 2010.
Für das laufende Rumpfgeschäftsjahr bis zum 31. Dezember 2010 erwartet Hans Dieter Pötsch, Finanzvorstand der Porsche SE, ein zumindest ausgeglichenes Konzernergebnis. Im Geschäftsjahr 2011 rechnet Pötsch mit einem positiven Konzernergebnis. Dabei wirkt sich vor allem die positive Entwicklung der – der Porsche SE zuzurechnenden – at Equity-Ergebnisse ihrer Beteiligungen durch die sich erholenden Automobilmärkte aus. Die Ergebnisse werden jedoch weiterhin von den Effekten aus der Fortführung der Kaufpreisallokationen für die Porsche Zwischenholding GmbH und die Volkswagen AG, die im Dezember 2009 begonnen wurden, belastet. Allerdings werden diese Belastungen künftig abnehmen. Darüber hinaus werden bis zur Rückführung des bestehenden Konsortialkredits Zinszahlungen das Konzernergebnis negativ beeinflussen.
Bei der Entschuldung habe die Porsche SE einen großen Schritt nach vorne gemacht habe, sagte Pötsch. So verbesserte sich die Netto-Liquidität von minus 11,4 Milliarden Euro (31. Juli 2009) auf minus 6,0 Milliarden Euro am 31. Juli 2010.
Die weitere Entschuldung der Porsche SE soll durch eine Kapitalerhöhung erfolgen, die Vorstand und Aufsichtsrat der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 30. November 2010 vorschlagen werden.
|