Dafür wurden am 2. Januar 1926 im Berliner Westhafen Lagerhallen angemietet, in denen drei Monate später, am 8. April 1926, das erste Ford T-Modell „made in Germany" vom Band lief. Insgesamt hat Ford in der Zeit in Berlin rund 37 000 Autos gebaut. Wenig später fiel dann die Entscheidung, nach England auch in Deutschland eine eigene Produktion aufzuziehen. Da das Gelände in Berlin zu klein geworden war, wurde nach neuen Standorten gesucht. Neben Frankfurt/Main und Neuss stand auch Köln zur Debatte. Ein wichtiges Entscheidungskriterium war, dass der neue Produktionsstandort eine direkte Anbindung an eine Wasserstraße haben sollte. Außerdem sollte die Stätte zentral in Europa liegen. Am Ende fiel die Entscheidung für die Stadt Köln, die seitdem die Zentrale von Ford in Deutschland und seit 1998 auch der Sitz der Verwaltung von Ford Europa ist. Zwölf Millionen Reichsmark investierte Ford in die neuen Fertigungshallen, die eine Grundfläche von 33 000 Quadratmeter umfassten. Zur Grundsteinlegung am 2. Oktober 1930 war neben dem damaligen Kölner Oberbürgermeister und späteren Bundeskanzler Konrad Adenauer auch Henry Ford I anwesend. „I know that the German people will make a good job of it", sprach der Automobil-Pionier den Deutschen sein Vertrauen aus. „Ford-Fahrzeuge aus deutscher Produktion und aus den Fertigungsstätten anderer europäischer Ford-Werke sind hierzulande und auch in Gesamteuropa aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken", sagte Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH. „Ford steht für eine fortschrittliche und effiziente Fertigung, für attraktive Produkte und hoch-innovative Technologien, die gleichzeitig bezahlbar bleiben." Am 1. Juni 1931 wurde das Kölner Werk dann offiziell mit einer Einweihungsfeier eröffnet. 619 Mitarbeiter fertigten seinerzeit das Modell A. Im ersten Jahr entstanden in dem neuen Werk etwas mehr als 6000 Fahrzeuge. Noch vor dem zweiten Weltkrieg folgte die Produktion des Ford V8, des B-Modells, des Ford Eifel und des Ford Taunus, der in zahlreichen Varianten auch nach dem Krieg noch für Furore sorgte. Zahlreiche Baureihen wie der legendäre Ford Capri oder die Modelle Granada, Consul und Scorpio folgten. Am 16. Januar 1970 ging die Erfolgsgeschichte von Ford in Deutschland dann in die zweite Runde: An dem Tag startete im saarländischen Saarlouis mit dem Ford Escort die Produktion des zweiten Ford-Werks in Deutschland. Die Baurate lag zunächst bei 50 Fahrzeugen am Tag. Die offizielle Einweihung des Ford-Standorts fand wenige Monate später am 11. Juni 1970 statt: Henry Ford II, Enkel des Firmengründers, unterzeichnete die Gründungsurkunde für das Ford-Werk. Kurze Zeit nach dem Besuch von Henry Ford II wurde die Fahrzeugproduktion hochgefahren und die Zielvorgabe von 600 Einheiten pro Tag erreicht. Heutzutage laufen allein im Kölner Ford-Werk, dem europäischen Stammwerk für den Bestseller Ford Fiesta, täglich 1850 Fahrzeuge vom Band. Seit Produktionsbeginn im Juni 1931 hat das Werk mehr als 16 Millionen Fahrzeuge produziert, davon allein mehr als 7,8 Millionen Ford Fiesta. Die Aktivitäten von Ford in der Domstadt umfassen am Standort in Köln-Niehl neben der Fahrzeugproduktion unter anderem auch eine Motoren- und Getriebefertigung. Am Standort Köln-Merkenich befinden sich das europäische Teilevertriebszentrum und das John-Andrews-Entwicklungszentrum. Letzteres verantwortet weltweit die Entwicklung und das Design aller kleinen und mittleren Ford-Fahrzeuge. Für die Ford-Werke bedeutet dies, Sensibilität im Umgang mit Menschen aus mehr als 50 Nationen sowie Wertschätzung und Respekt für die Unterschiede eines jeden Einzelnen – sei es aufgrund von Geschlecht, Alter, Herkunft, sexueller Identität und Orientierung, religiöser Ansichten oder Behinderung. So gibt es verschiedene, von der Geschäftsführung anerkannte und geförderte Mitarbeiternetzwerke, die die Interessen der Beschäftigten vertreten. (ampnet/Sm)
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