Die Gesamtkapazität der Motorenwiederaufbereitung des Werkes wird damit auf rund 5.000 Nutzfahrzeugmotoren sowie 12.000 Transporter- und Pkw-Motoren erhöht. Bis heute wurden mehr als 520.000 solcher Motoren gefertigt. Im Rahmen des seit Mai 2007 laufenden Projekts „Reman“ (Abkürzung für Remanufacturing) investierte Daimler rund 10 Millionen Euro in Umzug, Maschinen, Umbauten und Qualifizierungsmaßnahmen im Werk Mannheim und hat durch die zusätzlichen Motorenumfänge rund 150 neue Arbeitsplätze geschaffen. „Einmal mehr investiert Daimler in die Zukunft des Werkes Mannheim und in die Sicherheit der Arbeitsplätze am Standort. Unsere langjährige Erfahrung mit Tauschmotoren, die produktübergreifende Kompetenz der Mitarbeiter und auch die zentrale Lage des Werkes in Europa haben dabei den Ausschlag gegeben. Das ist ein schöner Ansporn, das Portfolio des Werkes weiter auszubauen“, bewertet Hermann Doppler, Leiter weltweite Motorenproduktion Lkw und verantwortlich für das Mercedes-Benz Werk Mannheim, die Entscheidung des Konzerns. „Die Konzentration auf einen Standort sorgt für ein höheres Produktionsvolumen und erlaubt eine bessere Auslastung - das ist auch im Sinne von Wirtschaftlichkeit und Effizienz von Vorteil.” Mit der Zusammenlegung wird Mannheim das Europazentrum für alle Mercedes-Benz Tauschmotoren. Damit laufen nicht nur die Produktionsprozesse, wie Montage, Test und Aufarbeitung der Einzelteile im Werk zusammen, sondern auch alle logistischen und administrativen Aufgaben. Von der Dokumentation, der Teilebeschaffung über die Qualitätssicherung bis hin zu Transport und Auslieferung an den Kunden. Die zu überarbeitenden Motoren kommen aus dem gesamten Mercedes-Benz Service-Netzwerk in Europa. In Mannheim werden sie dann in der typischen Mercedes-Benz Qualität sorgfältig aufbereitet. Denn an Tauschmotoren stellt der Kunde prinzipiell die gleichen Anforderungen wie an neue Motoren. Jedes Einzelteil wird sorgfältig geprüft, überarbeitet und bei Bedarf ersetzt. Wann immer dies möglich ist und vom Kunden gewünscht wird, kann der Tauschmotor sogar auf neue Technologien umgerüstet werden - beispielsweise bei der Technologie zur Abgasreinigung von EURO II auf EURO III Die Mitarbeiter in der Tauschmotorenfertigung sind durchweg Experten mit einem breiten Spektrum an Fähigkeiten und Kenntnissen. Sie sind in der Lage, bei rund 40 verschiedenen Motorentypen eigenständig eine Komplettmontage durchzuführen. Der Aufwand an Aus- und Weiterbildung ist dementsprechend hoch. Allein zur Begleitung der Pkw-Umfänge haben die Mitarbeiter des Werkes Mannheim über 50.000 Stunden Qualifizierungsarbeit geleistet. Ein Aufwand, den die Kunden honorieren, schließlich profitieren auch sie von dieser besonders hochwertigen und nachhaltigen Form des Recyclings. Die Tauschteile stehen für 100 Prozent Mercedes-Benz Qualität und bis zu 50 Prozent Preisersparnis. Sie sind die Alternative für den gewerblichen Einsatz, weil sie dem Marktwert des Fahrzeugs in der Regel eher angepasst sind als ein neues Aggregat. Wenn es um ältere Fahrzeuge geht, werden zudem oft neue Motoren nicht mehr produziert oder sind im Verhältnis zum Wert des Fahrzeuges zu teuer. Daher greifen Spediteure und Taxifahrer gerne ins Mannheimer Motorenregal. Aber auch Besitzer von sogenannten „Youngtimern“ gehören immer öfter zu den Abnehmern von Tauschmotoren. Die Palette an Aggregaten, deren zweiter Lebenszyklus künftig im Mercedes-Benz Werk Mannheim beginnt, könnte kaum umfangreicher sein. Sie reicht vom Oldie aus den siebziger Jahren über den V8 für die Mercedes-Benz E-Klasse E55 AMG bis zum 12-Zylinder für die Mercedes-Benz S-Klasse aus den Jahren 1991 bis 1998. Ein komplettes Motorenleben mit Laufleistungen von 300.000 bis 500.000 km bei Pkw oder 500.000 bis 1,2 Millionen Kilometern bei Nutzfahrzeugen haben die meisten „Kandidaten“ bereits hinter sich, bevor sie in Mannheim für die zweite Karriere fit gemacht werden.
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