So verkaufte BMW alleine in 2011 bis Ende August 893.474, einschließlich MINI und Motorrad von Januar bis August weltweit genau 1.073.363, gegenüber 2010 ein sattes Plus von fast 17 Prozent. MINI schaffte sogar einen Sprung um 25 Prozent auf 177.829 verkaufte Fahrzeuge. Zum Jahresende prognostiziert BMW eine neue Group-Bestmarke von über 1,6 Millionen Fahrzeugen.
Audi liefert sich mit BMW fast eine Art Kopf-an-Kopf-Rennen. Weltweit wurden bis Ende August 853.000 Audis verkauft, die Ingolstädter sind also bis auf rund 40.000 Fahrzeuge an die Münchner Konkurrenz herangekommen. Und Audi liegt absatzmäßig um über 155.000 vor den Stuttgartern. Noch vor wenigen Jahren wäre das unvorstellbar gewesen.
Die Absatzzahlen für Mercedes-Benz steigen zwar auch, bis Ende August 2011 waren es 798.306 Fahrzeuge ohne smart, die Kleinstwagen-Marke verkaufte weltweit bis Ende August 69.073 Fahrzeuge. Für das Gesamtjahr will Vertriebschef Joachim Schmidt 1,35 Millionen Mercedes-Benz- und smart-Fahrzeuge verkaufen.
Die von Dieter Zetsche letzte Woche zur IAA ausgerufene Initiative „Mercedes-Benz 2020“ soll die Marke weltweit wieder klar an die Spitze der Premium-Marken bringen. „Es genügt uns nicht, nur in Deutschland die Nummer eins zu sein“, sagt ein Manager. In einem Schreiben an die Mitarbeiter artikuliert die Mercedes-Führungsmannschaft (Zetsche, Bernhard, Engels, Schmidt und Weber) die anspruchsvollen Strategie: „Im Zentrum ,Mercedes-Benz 2020 steht die Erweiterung unseres Führungsanspruchs: Mit der stärksten Marke und den besten Produkten wollen wir spätestens bis zum Ende dieses Jahrzehnts auch beim Absatz die Nummer eins im Premium-Segment sein. Dazu werden wir in allen großen Märkten nachhaltig profitabel wachsen und zusätzliche kundennahe Kapazitäten aufbauen.
Welche Wachstumsziele setzen wir uns konkret?
In den kommenden vier Jahren werden wir unsere Produktpalette um zehn zusätzliche Modelle erweitern. Allein im Kompaktsegment wird es künftig fünf Modelle mit Stern geben; mindestens vier davon zielen auch und gerade auf jüngere Kundengruppen. Gleichzeitig werden wir am oberen Ende des Modellspektrums wachsen, beispielsweise mit zusätzlichen Varianten der nächsten S-Klasse, einem weiteren SUV, aber auch mit Modellen wie dem CLS Shooting Break. In Summe wollen wir bereits 2014 – ein Jahr früher als bisher geplant – das Etappenziel von 1,5 Millionen verkauften Mercedes-Benz Pkw erreichen. 2015 sollen es dann 1,6 Millionen sein. Bewusst nennen wir noch keine Zahl für 2020: Eine so langfristige Prognose wäre nicht belastbar und ein Wettstreit nach dem Motto „Wer bietet mehr?“ erst recht nicht seriös. Unseren Führungsanspruch dagegen formulieren wir umso klarer: Was immer gegen Ende des Jahrzehnts die relevante Absatzzahl sein wird, wir wollen auch hier den Spitzenplatz.
Wie passen solche Ansprüche zur Marktentwicklung? Auch in Zukunft müssen wir mit kurz- bis mittelfristigen Marktschwankungen rechnen. So spricht manches dafür, dass sich einige Märkte in den kommenden Monaten abschwächen könnten – auf diese Möglichkeit sind wir eingestellt. Der entscheidende Punkt ist aber: „Mercedes-Benz 2020“ ist eine Langfriststrategie; ihr Planungshorizont ist nicht das nächste Quartal, sondern das gesamte Jahrzehnt – und hier sind sich die Experten einig: Bis 2020 wird die globale Automobilnachfrage deutlich schneller wachsen als die Weltwirtschaft insgesamt. Das für uns maßgebliche Premium-Segment dürfte sogar nochmals stärker zulegen. An diesem Wachstum wollen und werden wir überproportional teilhaben.
Warum ist ,Mercedes-Benz 2020´ so wichtig? Natürlich ist Wachstum kein Selbstzweck. Aber es stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit in immer härter umkämpften Märkten – und es ist eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftssicherung unserer Arbeitsplätze. Nicht zuletzt soll es uns für Kunden, Mitarbeiter, Investoren und auch für die Gesellschaft im Ganzen noch attraktiver machen. (Peter Groschupf/WAB/Auto-Reporter.NET)
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