Bereits 1998 hatte eine neue Logistik-Organisation namens Mazda Logistics Europe (MLE) in Willebroek, Belgien, gleich neben dem Mazda Aufbereitungszentrum ihre Arbeit aufgenommen – im gleichen Gebäude, in dem auch das europäische Teile- und Zubehörlager untergebracht war. Gemeinsam mit dem Mazda Forschungs- und Entwicklungszentrum in Oberursel, das bereits 1990 gegründet worden war, waren somit die Eckpfeiler für ein Jahrzehnt des Wachstums und des Erfolgs in Europa gesetzt.
In Japan wurde seit der Jahrtausendwende an der Einführung einer völlig neuen Produktpalette gearbeitet. Unter dem Namen „Millennium Plan“ legte diese Strategie den Grundstein für die Zoom-Zoom Markenbotschaft, die heute untrennbar mit dem Namen Mazda verbunden ist. Gleichzeitig arbeitete Mazda Motor Europe daran, auf den europäischen Hauptabsatzmärkten unabhängige und den neuen Modellen adäquate Vertriebswege mit einer bestmöglichen Händlernetz-Struktur zu schaffen. Das Unternehmen war davon überzeugt, dass eine Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern vor Ort die beste Lösung für den wirtschaftlichen Erfolg in Europa sei.
Damit die neue Markenbotschaft künftig bei allen Menschen in Europa gleich ankommt, wurden in dieser Zeit Schlüsselfunktionen wie die strategische und zeitliche Vertriebsplanung, Marketing sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aufeinander abgestimmt.
Im Jahr 2000 nahmen nationale Vertriebsgesellschaften in Italien und Spanien ihre Tätigkeiten auf, 2001 folgten Frankreich, Großbritannien, Schweiz und Portugal. Im selben Jahr wechselte Bruno Müller, heute Vize-Präsident für Human Resources bei Mazda Motor Europe, aus der Personalabteilung in Oberursel nach Leverkusen-Hitdorf zu Mazda Deutschland, um dort das Personalwesen zu leiten. „2001“, erinnert er sich „war Mazda Motor Europe noch ziemlich unorganisiert und ohne feste Arbeitsabläufe. Wir waren so wenige Mitarbeiter, dass unsere Büros im Vergleich zu heute riesig erschienen. Das war eine sehr aufregende Zeit für mich. Beim Aufbau von Mazda in Europa dabei zu sein, war eine der spannendsten Aufgaben, die man sich vorstellen kann.“
Neue Jobs schuf Mazda in dieser Zeit auch in Spanien, wo 2002 eine zweite Fahrzeugabfertigung im Hafen von Barcelona eingeweiht wurde. Von hier aus lieferte Mazda die Fahrzeuge zu den neuen Vertriebsgesellschaften in Italien, Spanien, Portugal und der Schweiz. Im europäischen Hauptquartier wurden nun neue Marketing- und PR-Abteilungen ins Leben gerufen und ein Kommunikationsnetzwerk zwischen den sieben nationalen Vertriebsgesellschaften geknüpft. Dieses interne Netzwerk war es, dass die Zoom-Zoom Markenbotschaft in der Folgezeit über Anzeigen, die Presse und Händlerpublikationen den Kunden in ganz Europa nahe brachte.
„Bis Ende 2001 gab es keine europaweiten Fahrzeugvorstellungen“, so Bruno Müller. „Die meisten Veranstaltungen hatten einen sehr regionalen Bezug. Sie wirkten eher althergebracht und nicht so spannend und eindrucksvoll wie heute. Auch unsere Stände auf den internationalen Messen hatten eher einen nationalen Fokus. Zwischen den Ländern herrschte damals noch keine einheitliche Markenbotschaft.“
2002 war die europäische Belegschaft auf inzwischen über 100 Mitarbeiter angestiegen und Mazda arbeitete intensiv an dem Auftritt der Marke in der Öffentlichkeit. Im Frühjahr 2002 präsentierte das Unternehmen mit dem Mazda6 das erste Fahrzeug der Zoom-Zoom Generation auf einer europäischen Veranstaltung in Rom der internationalen Presse. In diesem Jahr 2002 verkaufte Mazda 168.000 Fahrzeuge in Europa. Dies entspricht elf Prozent oder 19.000 Fahrzeuge mehr als ein Jahr zuvor. 2003 stiegen die Verkaufszahlen um 25 Prozent auf 223.000 Einheiten. Grund hierfür waren die Einführung des neuen Mazda2, des Mazda3 und des Mazda RX-8. Auch die Gründung von Mazda Österreich, das bald mit dem Export von Fahrzeugen in seine südlich gelegenen Nachbarstaaten begann, trug zum Erfolg bei.
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