1887 erblickte Alfieri als dritter Sohn von Rodolfo und Carolina Maserati in Voghera das Licht der Welt. Mit seinen beiden älteren Brüdern Carlo und Bindo und den beiden nach ihm geborenen Geschwistern Ettore und Ernesto teilte er sich schon früh die Begeisterung für Technik. Die Dampfmaschinen des Vaters, der Lokführer war, faszinierten ihn genauso wie die Motorräder, die Bruder Carlo entwickelte. Bereits 1903 bekam er eine Anstellung bei dem Automobilhersteller Isotta Fraschini, wo auch Carlo und später auch noch weitere Geschwister arbeiteten. Alfieri Maserati zog 1912 nach Bologna und baute dort eine Kundendienstabteilung für Isotta Fraschini auf, bevor er bereits zwei Jahre später, am 1. Dezember 1914, das Unternehmen Maserati gründete - als Werkstatt und später als Dienstleister für Motorsporteinsätze. Fast nebenbei erhielt Alfieri Maserati auch ein Patent auf Zündkerzen, deren Produktion er später ebenfalls übernahm. Zusammen mit seinen Brüdern betreute er nach dem Krieg die Rennaktivitäten der Marke Diatto und entwickelte für diese Grand-Prix-Fahrzeuge. Nach finanziellen Schwierigkeiten von Diatto wurden die Rennwagen kurzerhand mit einem eigenen Markenzeichen versehen - und der Automobilhersteller Maserati war geboren. Mit Alfieri Maserati am Steuer wurde gleich der erste Einsatz zum Erfolg: der Maserati Tipo 26 holte den Klassensieg bei der Targa Florio 1926. Darauf folgten viele weitere Siege, oft mit Alfieri am Steuer. Er tat sich aber nicht nur als grosser Rennfahrer hervor, sondern auch als innovativer Konstrukteur. Als Kopf der Brüder stiess er Projekte wie den 16-Zylindermotor, Frontantrieb, neuartige Zündsysteme und vieles mehr an. Wahrscheinlich wäre noch manch andere Technologie von ihm entwickelt worden, wenn Alfieri nicht bereits schon 1932, im Alter von nur 44 Jahren, bei einer Operation verstorben wäre. Doch noch heute leben der Geist und die Philosophie von Alfieri Maserati in den Produkten von Maserati und in dem Unternehmen selbst fort. Der Anspruch, innovative technologische Konzepte anzubieten und das klare Bekenntnis zum Motorsport entsprechen seinem Erbe. Doch auch mit seinem Namen ist Alfieri Maserati heute wieder präsent - schliesslich trägt das Individualisierungsprogramm von Maserati genau den Namen, unter dem Alfieri 1914 das Unternehmen gründete: Officine Alfieri Maserati. Die gezielte Personalisierung von Fahrzeugen hat bei Maserati eine lange Tradition: Bis in die 60er Jahre hinein entstanden immer wieder individuelle Einzelstücke, oft sogar auch mit speziell angefertigten Karosserien. Während solche Kundenwünsche heute aufgrund des damit verbundenen Aufwands praktisch unmöglich sind, bietet Officine Alfieri Maserati bereits seit dem Jahr 2000 Kunden die Möglichkeit, ihr Neufahrzeug individuell zu gestalten. Das Programm geht dabei weit über das Angebot sonst üblicher Sonderausstattungen hinaus. Im Mittelpunkt stehen Wahlmöglichkeiten von Materialien und Farben, die eine so grosse Vielfalt zulassen, dass theoretisch nie zwei identische Automobile die Werkshallen von Maserati verlassen - fast so, wie zu Zeiten von Alfieri Maserati.
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