Donnerstag, 20. Mai 2010 Jaguar XJ mit Potenzial für Eroberungen
Axel Ecke: Wir rechnen mit einem Anteil von rund 60 Prozent an neuen Kunden. Foto: auto-reporter.net
Jaguars Flaggschiff XJ kommt auf den Markt. Nach Meinung von Axel Ecke, Brand Director und Mitglied der Geschäftsleitung von Jaguar Deutschland, zur richtigen Zeit: Der Aufschwung ist spürbar, und die Voraussetzungen für eine solche Markteinführung sind deutlich besser als im Wirtschaftskrisen-Jahr 2009. Ecke hält die Zeit für gekommen, im deutschen Luxussegment ein Zeichen zu setzen, und rechnet mit kräftigen Eroberungen.
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?: Herr Ecke, Jaguar Deutschland stellt jetzt sein neues Flaggschiff XJ vor. Was ist das Besondere an diesem Fahrzeug?
Ecke: Der neue Jaguar XJ markiert für Jaguar den Aufbruch in eine neue Ära. Das zeigt sowohl sein äußeres, sehr modernes Erscheinungsbild als auch sein hochwertiges Interieur. Der neue XJ präsentiert sich mit völlig neuem Design, wegweisenden Technologien und mit einer Kombination von Sportlichkeit und Luxus, die im deutschen Oberklasseformat nicht zu finden ist.
?: Sie haben bei der Motorisierung nicht davor zurückgeschreckt, Ihrem Luxusliner einen Diesel unter die Haube zu packen ...
Ecke: Für uns ist das kein Widerspruch. Seit 2003 bieten wir leistungsstarke und sehr kultivierte Dieselmotoren an, gemäß dem hohen Anspruch unserer Marke. Dies wird von unseren Kunden honoriert. Mittlerweile werden 80 Prozent unserer Limousinen mit Dieselmotor verkauft. Die 3.0-Liter-Diesel des XJ ist ein höchst effizienter Motor mit Direkteinspritzung und Twinturbo-Technologie. Er leistet 275 PS und hat über 600 Newtonmeter bei einem Verbrauch von nur 7,0 Litern. Das ist zeitgemäßer Luxus.
?: Kommt das Modell zur richtigen Zeit nach Deutschland?
Ecke: Aus unserer Sicht ist das Jahr 2010 für eine Modelleinführung im Oberklassebereich ideal, denn der Aufschwung ist deutlich spürbar. Es ist deutlich besser als das von der Wirtschaftskrise gezeichnete Jahr 2009. Wir möchten in 2010 mit dem neuen XJ einen klaren Akzent in der Luxusklasse im deutschen Markt setzen.
?: Jaguar hat in Deutschland zweifellos seine Fans, doch es bleibt ein Nischenauto. Oder sehen Sie das anders?
Ecke: Jaguar ist Nische, und Jaguar bleibt Nische – aber das wollen wir sehr erfolgreich tun und ein ernstzunehmender Mitspieler im Premium- und Luxussegment sein. Wir gehen davon aus, dass wir mit dem neuen Jaguar XJ, ebenso wie 2008 mit der Einführung des neuen Jaguar XF, das Potenzial für Eroberungskäufe haben. Wir rechnen mit einem Anteil von rund 60 Prozent an neuen Kunden.
?: 2009 war ein schwieriges Jahr auch für die Händler. Wie haben Ihre Vertriebspartner diese Zeit überstanden?
Ecke: Das stimmt. 2009 war schwierig, aber unsere Händler haben es durchgestanden und freuen sich jetzt auf den neuen XJ. Für 2010 planen wir aufgrund der sehr guten Auftragseingangsentwicklung beim XF und der Modelleinführung des XJ, dass sich die Händlerrendite und deren Liquidität positiv entwickeln wird.
?: Sie rechnen mit schwarzen Zahlen?
Ecke: Wir sehen für den durchschnittlichen Jaguar-Händler im Jahr 2010 ein positives, ertragreiches Händlergeschäft. Die erfolgreichen und entsprechend aktiven Händler werden mit den neuen Produkte und den Rahmenbedingungen, die wir geschaffen haben, in der Lage sein, ein sehr positives Ergebnis in diesem Jahr zu erzielen.
?: Werden Sie das Händlernetz weiter ausbauen?
Ecke: Unser vorrangiges Ziel ist es, das Netz unserer Jaguarhändler in Deutschland zu stabilisieren, wir haben aber einige weiße Flecken, wo wir gezielt, gemeinsam mit unserer Schwestermarke Land Rover nach neuen Partnern Ausschau halten. Die ideale Größe des Jaguar-Händlernetzes liegt bei etwa 60 Vertriebspartnern.
?: Wie schätzen Sie den Verlauf dieses Jahres ein, wie werden Jaguar und Land Rover abschließen?
Ecke: Wir sehen bei den Verkaufszahlen für Jaguar eine Steigerung von etwa zehn Prozent gegenüber dem Jahr 2009. Für Jaguar bedeutet das ein Verkaufsvolumen von etwa 3.300 Fahrzeugen in 2010. Bei Land Rover hat man sich eine Vertriebssteigerung von circa 15 Prozent vorgenommen. (auto-reporter.net/Hans-U. Wiersch)
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