Grund für die Einbußen war, dass es lediglich in Rumänien, Ungarn, Dänemark, Portugal und Griechenland ein Wachstum gab. Diese Märkte sind jedoch zu klein, um die Rückgänge in den fünf großen Märkten oder die zweistelligen Einbußen in mittelgroßen Märkten wie der Niederlande, Belgien und der Tschechischen Republik zu kompensieren.
Der Absatz von Dieselfahrzeugen sank im Januar um 18 Prozent, ihr Anteil an den Gesamtverkäufen betrug 33 Prozent. Dies liegt vor allem am starken Rückgang in Italien, wo die Nachfrage um 30 Prozent zurückging und das Land seinen Titel als der größte Markt für Dieselmodelle verlor. Der italienische Markt wurde von Deutschland überholt, wo die Nachfrage um acht Prozent zulegte. Es war neben Estland das einzige Land, das hier einen Zuwachs verzeichnet hat. Zudem konnten nur die Marken Volkswagen, Volvo, Seat und DS ein Absatzplus bei Selbstzündern vermelden.
Währenddessen entfielen 58 Prozent Marktanteil auf Benziner, deren Absatz um 2,1 Prozent stieg. Dies entspricht fast vier Prozentpunkten Zuwachs gegenüber Januar 2018. Außerdem wurden 22 Prozent mehr Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zugelassen. Sie kamen auf einen Marktanteil von 7,1 Prozent. Für dieses Wachstum waren vor allem die Batterie-Elektrofahrzeuge verantwortlich, deren Absatz sich von 10 200 Stück im Vorjahr auf 19 600 Einheiten nahezu verdoppelte. Nachgefragt waren vor allem der Renault Zoe, der Nissan Leaf und der Hyundai Kona. Kia verzeichnete 666 Zulassungen des neuen e-Niro, Jaguar lieferte 509 I-Pace aus und Audi 430 e-Tron.
Obwohl die Zulassungen von SUV weiter gestiegen sind kam es zu einer deutlichen Abschwächung auf 6,1 Prozent beim Segmentwachstum. Kleinere SUV erzielten im Januar mit 171 700 Zulassungen eine Steigerung von 13 Prozent. Der VW T-Roc führte erstmals das Subsegment an. VW führte auch das Segment der kompakten SUV an, das einen Anstieg um vier Prozent auf 191 000 Neuzulassungen verzeichnete. Darüber hinaus waren die City-Cars das viertstärkste Segment und verzeichneten wegen der guten Ergebnisse von PSA, Toyota und Renault-Nissan einen Zuwachs. Fiat Chrysler blieb mit fast 30 Prozent Marktanteil führend in diesem Bereich. Gleichwohl musste der italienische Konzern mit einem Rückgang von 6,6 Prozent auf 5,8 Prozent die größten Gesamteinbußen hinnehmen. Die Jato-Analysten führen dies auf eine etwas veraltete Modellpalette zurück.
Auch Ford hatte im Januar Probleme, da die Verkäufe in Frankreich um 16, in Großbritannien um 15 und in Italien um elf Prozent zurückgingen. Ein positives Ergebnis erzielte der Hersteller jedoch in Deutschland, wo der Absatz um 15 Prozent auf 21 100 Zulassungen anstieg und damit zu Fords größtem Markt in Europa wurde. Der Ecosport war im Januar mit einem Plus von 166 Prozent sehr erfolgreich, während der Fiesta Einbußen um 31 Prozent verzeichnete.
Den Gesamtmarkt führte der Volkswagen-Konzern an, auch wenn der Marktanteil leicht von 24,6 auf 24,2 Prozent schrumpfte. Das lag vor allem an Einbußen bei Audi und Porsche, während Seat und Lamborghini als einzige Marken zulegten. Der Konzern verkaufte erstmals mehr SUV als von jedem anderen Karosserietyp. PSA war im Januar der zweitstärkster Automobilhersteller.
Der VW Golf war zwar erneut das meistverkaufte Modell, kam aber auf ein Fünftel weniger Zulassungen als noch vor einem Jahr. Entgegen des Trends der vergangenen Monate war dafür nicht der Diesel verantwortlich, sondern 26 Prozent weniger Verkäufe bei den Benzinern. Der VW Tiguan war Europas Bestseller unter den SUV, trotz eines Absatzrückgangs um zwölf Prozent und zunehmender Konkurrenz durch den Peugeot 3008, der sechs Prozent zulegte. Der Nissan Qashqai, Europas meistverkauftes SUV im Jahr 2018, verlor insgesamt 17 Prozent, während die Dieselzulassungen um 28 Prozent zurückgingen.
Modelle außerhalb der Top 25, die im Januar große Steigerungsraten verzeichneten, waren der Nissan Leaf (plus 469 Prozent), Ford Ecosport (+166 %) und BMW X3 (+60 %). (ampnet/jri)
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