Die Studie analysiert die Entwicklung des globalen Automobilmarktes. Dazu wurden mehr als 7550 Autofahrer aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Portugal, Spanien, der Türkei, Japan, den USA, Brasilien, China und Südafrika befragt. Christian Geißler, Bereichsleiter Automotive und Caravan der Commerz Finanz GmbH, sieht für den globalen Automarkt jährliche Zuwachsraten von 3,5 Prozent zu erwarten. „Weltweit dürften 2018/2019 mehr als 100-Millionen Fahrzeuge verkauft werden.“ Nach Jahren des schwachen Wachstums hat der weltweite Autohandel hat das Absatzniveau aus der Zeit vor der Wirtschaftskrise bereits übertroffen. Insgesamt dürfte dieses Jahr der Absatz an Neufahrzeugen erneut die 80-Millionen-Grenze überschreiten. Die positive Dynamik beruht jedoch auf einem Wachstum verschiedener Geschwindigkeiten. In den Schwellenländern stieg 2013 der Pkw-Absatz um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Auch in Zukunft wird die Fahrzeugverbreitung hier weiter zunehmen.
Die schwächelnde Konjunktur bremste die Automärkte der Industrieländer hingegen deutlich stärker ab. Die durchschnittliche Wachstumsrate von drei Prozent reichte bislang nicht aus, das Vorkrisenniveau zu erreichen. Diese Märkte steuern ihrer Sättigung entgegen. Der weltweite Mark wächst vor allem durch die Schwellenländer. Gebrauchte Pkws werden immer beliebter. In den meisten Ländern ist der Markt für private Gebrauchtfahrzeuge mittlerweile größer als der Neuwagenmarkt. 2013 entfielen in Deutschland auf jeden verkauften Neuwagen zwei Gebrauchtwagen. Eine Ausnahme ist China. Aus der schnell wachsenden Mittelschicht stammen viele Erstkäufer, die sich häufig für einen preiswerten Neuwagen entscheiden. „Das bedeutet jedoch nicht, dass Premiummarken dort das Nachsehen haben. Auch dieser Markt wächst weiter. Es handelt sich um eine hybride Entwicklung“, erläutert Prof. Dr. Stefan Bratzel, Leiter des FHDW Center of Automotive. Autokäufer entscheiden sich nicht immer für nationale Marken. Vor allem in Japan wird der Markt stark von heimischen Marken beherrscht. 94 Prozent der Autokäufer wählen ein japanisches Fahrzeug. Bei der Verbundenheit zur nationalen Autoproduktion folgt Deutschland auf dem zweiten Platz. Mehr als die Hälfte der deutschen Autofahrer (57 Prozent) bevorzugt heimische Fabrikate. In den USA und China fährt nur jeder dritte Autofahrer einen Pkw aus dem eigenen Land.
Zweckmäßigkeit und Kosten stehen im Vordergrund Der Pkw bleibt das wichtigste Fortbewegungsmittel. Dabei steht für die Meisten der zweckbestimmte und praktische Nutzen im Vordergrund. 94 Prozent der Befragten verbinden den Pkw mit Zeitgewinn. Für einen Großteil ist er ein unersetzliches Fortbewegungsmittel (91 Prozent). An dritter Stelle steht die Assoziation von Freiheit und Unabhängigkeit (90 Prozent). Von großer Bedeutung sind ferner die Kosten eines Pkws. Für 83 Prozent der Verbraucher ist das Auto „etwas, das viel Geld kostet“. Aufgrund des geringen Einkommens ist der Kauf und die Nutzung eines Pkws vor allem für Verbraucher aus Schwellenländern eine große Herausforderung. Für diese Konsumenten werden in Zukunft Low-Cost-Fahrzeuge von Interesse sein, während europäische Autokäufer funktionalen Aspekten große Bedeutung beimessen. (ampnet/Sm)
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