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Hersteller-News: Ford USA

Montag, 2. August 2010 Ford-Chef erwartet 2011 die Rückkehr in die Profitabilität

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Alan Mulally war vor dreieinhalb Jahren von der Boeing-Führungsetage an die Spitze des US-Autobauers Ford gewechselt. Dann kam die Krise und für Mulally viel Arbeit. Foto: auto-reporter.netAlan Mulally war vor dreieinhalb Jahren von der Boeing-Führungsetage an die Spitze des US-Autobauers Ford gewechselt. Dann kam die Krise und für Mulally viel Arbeit. Foto: auto-reporter.net

Ford wird nicht nur in diesem Jahr profitabel sein, sondern auch im kommenden Jahr zulegen. Daran lässt Ford-Chef Alan Mulally im Interview mit der „Wirtschaftswoche“ keinen Zweifel: „Wir werden dieses Jahr profitabel sein, wir werden einen positiven operativen Cash-Flow aus dem Autogeschäft haben und werden auch 2011 profitabel wachsen.“ Das Unternehmen ist auf dem Weg in den grünen Bereich und zahlt fleißig seine Schulden zurück. Konzentrieren wird sich der Autobauer nach seiner Rosskur der Restrukturierung vor allem auf die Marke Ford; die Marke Lincoln bleibt vorerst dem US-Markt vorbehalten.

 

Ford-Chef Alan Mulally ist davon nach wie vor überzeugt, dass der Weg, sich ohne Staathilfen durch die Krise zu manövrieren, der einzig richtige war. Auch wenn Ford gezwungen war, große Teile des Unternehmensvermögens zu verpfänden, um frisches Geld zu bekommen. Man habe Geld für die Restrukturierung aufgenommen, liege aber „exakt im Zeitplan“. Im nächsten Jahr kehre man in die Profitabilität zurück, so Mulally. In vergangenen Jahr konnte der Autobauer zehn Milliarden US-Dollar an Schulden zurückzahlen, 2010 sollen es weitere sieben Milliarden sein. Dabei werde nach Aussagen des Firmenchefs an F&E-Ausgaben nicht gespart. Im Gegenteil, seit drei Jahren würden sie stets erhöht.

Insolvenzverfahren, wie sie die Konkurrenten GM und Chrysler durchlebt haben, hält Mulally für keinen gangbaren Weg: „Wer in die Insolvenz geht, ist gescheitert. Jeder verliert dadurch: Die Aktionäre verlieren ihr Geld, die Schuldner ebenso, die Händler verkaufen kaum noch Autos.“ In der Folge sieht der Ford-Chef einen Imageschaden bei GM und Chrysler: „Wer will ein Auto eines insolventen Unternehmens kaufen? Die Kunden wollen nicht nur ein gutes Produkt, sondern auch eine starke Firma dahinter.“ Ford habe einen anderen Weg gewählt: „Wir haben selbst zur Stärke zurückgefunden.“

Die Schwächen der anderen waren Fords Schaden nicht. „Seit 18 Monaten wächst unser Marktanteil in den USA. Über die Hälfte der hinzugewonnenen Kunden kommen von heimischen Wettbewerbern.“ Der Autobauer profitierte dabei nicht nur von der Insolvenz GMs, sondern auch von den Qualitätsproblemen Toyotas. „Auch das hat uns Kunden gebracht, keine Frage“, bekennt Mulally.

Der Ford-Chef ist sicher, dass sich die Strategie seiner Marke, Kompetenzen zu bündeln und weltweit auf einheitliche Plattformen zurückzugreifen, auszahlen wird. So sind in Zukunft die Ford-Unternehmen bestimmter Regionen für bestimmte Produkte verantwortlich. Deutschland ist künftig für das gesamte Klein- und Kompaktwagensegment weltweit verantwortlich. Mulally: „Eine enorm wichtige Rolle, denn diese kleineren Autos sind ein absolutes Wachstumssegment.“ Das Segment der Klein- und Kompaktwagen werde künftig die Hälfte des US-Marktes ausmachen. „In anderen Ländern ist es noch viel mehr, also 60 Prozent und darüber“, so Mulally. „Der Anteil der kleinen Autos wird stark zunehmen.“

Bessere Chancen rechnet sich der Ford-Chef auch auf dem deutschen Markt aus. Schließlich würden die Deutschen preisbewusster. Wie überall in der Welt spiele auch in Deutschland das Preis-Leistungsverhältnis zunehmend eine größere Rolle. Denn die Menschen wollten nicht unnötig Geld für das Auto ausgeben, aber trotzdem keine Abstriche bei der Qualität machen, sagt Mulally und verweist auf die Markenpräsenz: „Zum Beispiel hatten wir letztes Jahr in Deutschland mit 7,7 Prozent einen der höchsten Marktanteile seit 1999. Bei der General-Motors-Tochter Opel zeigt die Kurve in die andere Richtung. Das wird seine Gründe haben.“ (Auto-Reporter.NET/arie)



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