1903 gründete Henry Ford die Ford Motor Company in Dearborn. Ein Jahr später war Ford mit einer Verkaufsorganisation in England, ab 1907 in Frankreich und in Russland präsent. Im gleichen Jahr wurde der erste Ford, ein Modell N, auf Schweizer Strassen gesichtet. Während hierzulande noch Sonntagsfahrverbote galten, wurde 1911 in Manchester und 1913 in Bordeaux eine Produktion sowie in Argentinien eine Verkaufsorganisation für das Ford T-Modell eingerichtet. Ford war der erste multinationale Konzern. Von den berühmten T-Modellen tröpfelten auch einige in die Schweiz. Zur Gründung der ersten Ford-Vertretung kam es aber erst 1922 in Basel (Autavia AG). 1924 folgte die Garage Schläpfer in St. Gallen, 1925 die Bel-Air S.A. in Yverdon (älteste noch existierende Ford-Garage) und 1927 die Th. Willy AG in Kriens/Luzern. 1933 wurden die Aktivitäten der wachsenden Händlerschaft in einem Büro in Zürich gebündelt; sie waren der belgischen Ford-Organisation angegliedert. Um im Zweiten Weltkrieg besser gewappnet zu sein, wurde am 29. Dezember 1939 der Schweizer Ford- Händlerverband gegründet. Bis 1958, als die hiesigen Ford-Vertreter längst Modelle aus USA, England, Deutschland und zwischenzeitlich auch aus Frankreich verkauften, blieben sie organisatorisch mit der belgischen Vertriebsorganisation verbunden. 1958 verkaufte die Ford Motor Company (Switzerland) SA die eindrückliche Zahl von 5968 Personenwagen und 612 Nutzfahrzeugen. Auf 1000 Einwohner kamen damals 67 Personenwagen, gesamtschweizerisch verkehrten 350'000 Personenwagen.
Am 16. Oktober 1958 wurde die Ford Motor Company (Switzerland) SA gegründet. Geschäftssitz war die Tödistrasse 17 in Zürich. 25 Mitarbeiter hatten die Verarbeitung und Koordination der Autobestellungen, die Betreuung und Weiterentwicklung des Händlernetzes, die technische Schulung sowie die Verzollung und Finanzierung der Fahrzeuge zu erledigen, zunehmend begleitet von Werbeplänen in drei Sprachen. Die Aktiengesellschaft wurde gerade rechtzeitig vor dem erwarteten Neuwagenboom ins Leben gerufen.
Bis dato hat Ford Schweiz über eine Million neue Fahrzeuge an die Händler ausgeliefert. Davon entfallen rund 95'000 Einheiten auf Nutzfahrzeuge, welche mehrheitlich mit dem Label Transit verknüpft sind. Auf 1000 Einwohner kommen heute 523 Personenwagen, der Gesamtbestand liegt bei vier Millionen Personenwagen.
50 Jahre Ford-Autoimport in der Schweiz: Eine Phase mit extremem Wachstum, aber gleichzeitig turbulenten Zeiten («Ölkrise», «Waldsterben»). Hinzu kamen neue Konkurrenten aus Fernost sowie zusätzliche europäische Konzernmarken, während einige renommierte Anbieter von der Bildfläche verschwanden. Ford hat die Entwicklung mit innovativen Produkten begleitet. Fünf davon sowie der Ford Transit 2001 und 2007 und der Ford Transit Connect 2003 bei den Nutzfahrzeugen schafften es zum Titel Van bzw. Auto des Jahres: Escort 1981, Scorpio 1986, Mondeo 1994, Focus 1999 und S-Max 2007. Unvergessene Autos sind auch der Taunus 17M von 1960 («Badewanne»), der Mustang 1964, der Escort 1968 («Hundeknochen») oder der Capri 1969. Hohe Marktakzeptanz in der Schweiz erhielten auch der Cortina und der Taunus 17M/20M in den 60er-Jahren sowie der Granada in den 70ern. Im Jahrzehnt darauf sorgte der revolutionäre Sierra für Wirbel. 1976 machte Henry Ford II, dessen Besuch in der Schweiz im Jahre 1982 unvergessen bleibt, Spanien mit dem in Valencia gebauten Fiesta zu einer der wichtigsten Autoexportnationen in Europa. Heute wird der Fiesta hauptsächlich in Köln fabriziert. Das 1930 gegründete und laufend modernisierte Autowerk Niehl kann sich als einziges eine Kleinwagen-Produktion in Deutschland leisten und gilt als effizientestes in ganz Europa.
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