Besonders stark sei das Interesse an Neufahrzeugen gestiegen: um drei Prozentpunkte von neun auf zwölf Prozent. Einen Gebrauchtwagen zu kaufen planen ebenfalls zwölf Prozent (2005: 13 Prozent). In der Altersgruppe der 18 bis 44-jährigen dominieren Gebrauchtwagenkäufe (17 Prozent) - nur sieben Prozent planen einen Neuwagenkauf -, während die wirtschaftlich potentere Zielgruppe der über 45-jährigen vor allem zu Neuwagenkäufen neigt (22 Prozent; geplante Gebrauchtwagenkäufe: sieben Prozent). Gute Qualität und hohe Sicherheitsstandards spielen für Kaufinteressenten eine besonders große Rolle. 2005 war noch der Anschaffungspreis das wichtigste Kriterium bei der Kaufentscheidung - dieser Faktor hat inzwischen leicht an Bedeutung verloren und sinkt in der Bewertungsskala von ersten auf den dritten Rang. Die weibliche Kundschaft legt besonderen Wert auf einen niedrigen Preis, niedrigen Verbrauch und Wirtschaftlichkeit sowie Umweltfreundlichkeit. Männer legen im Vergleich zu Frauen ein besonderes Gewicht auf die Faktoren Komfort, Design und Innovationen. Die Mehrheit will sich der Studie zufolge beim Autokauf für eine deutsche Marke entscheiden: für knapp 60 Prozent der Neuwageninteressenten ist es sehr wichtig, dass es sich bei ihrem zukünftigen Fahrzeug um eine deutsche Marke handelt. Immerhin noch 15 Prozent finden dies eher wichtig. Für immerhin 71 Prozent der Neuwagenkäufer ist es wichtig zu wissen, in welchem Land ihr Auto gebaut wurde. Und 61 Prozent der Befragten geben an, dass sie bereit wären, für ein Auto, das ausschliesslich in Deutschland gebaut wird, mehr Geld auszugeben. Incentives sind für den Autokäufer selbstverständlich: 89 Prozent der Neuwageninteressenten erwarten bei einem Neuwagenkauf einen Preisnachlass - dabei gehen fast 40 Prozent davon aus, dass sie einen Nachlass von mindestens zehn Prozent auf den Listenpreis erhalten. "Die Verbraucher wurden quasi dazu erzogen, Normalpreise nicht mehr zu akzeptieren. Die Autoindustrie ist auf dem Weg in die Rabattfalle, aus der sie nur schwer wieder herauskommen wird. Die Preisnachlässe sind wie eine Droge. Die Kunden gewöhnen sich daran", stellt Peter Fuss, Leiter des Bereichs Automotive bei Ernst & Young, fest. Im Jahr 2006 wurden in Deutschland 3,47 Millionen Pkw neu zugelassen - 126'000 mehr als im Vorjahr. Die Umfrageergebnisse lassen vermuten, dass dieser positive Trend anhalten wird. "Wir gehen davon aus, dass es im laufenden Jahr mindestens so viele Neuzulassungen geben wird wie im vergangenen Jahr - trotz Mehrwertsteuererhöhung", so Fuss. Allerdings hänge viel davon ab, ob die Konjunktur weiter anziehe und die Verbraucher in guter Stimmung blieben. Im Jahr 2007 werden zudem einige neue Modelle eingeführt, die den Absatz ankurbeln könnten. "Zudem ist der Ersatzbedarf höher denn je", betont Fuss. Das Durchschnittsalter der Pkw auf deutschen Strassen liegt inzwischen bei über acht Jahren.
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