Der ACE hatte in seiner Erhebung den auf die einzelnen Bundesländer entfallenden Anteil neu zugelassener Pkw ermittelt, die bereits die verschärften Bedingungen der Schadstoffklassen Euro 5 und 6 erfüllen. Von den im ersten Halbjahr 2009 in Deutschland zugelassenen 2,06 Millionen Neuwagen trifft dies nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) auf 461'425 Autos (22,41%) zu. Die Umweltzonen haben nach Darstellung des ACE offenbar keinen unmittelbaren Einfluss auf das Verhalten der Neuwagenkäufer. So hat Hamburg noch keine Umweltzone, aber mit einer Quote von 28,6 Prozent die höchste Dichte an Euro-5- und Euro-6-Autos. Knapp dahinter rangiert der Flächenstaat Niedersachsen, wo der Anteil schadstoffärmerer neuer Pkw bei 28,1 Prozent lag. Ein überdurchschnittlich ausgeprägtes Umweltbewusstsein zeigten auch mehr als ein Viertel der bayerischen Neuwagenkäufer (25,5%). In Bremen (22,0%) wird der Mittelwert nur knapp verfehlt. Mit etwas Abstand folgen Berlin, wo jeder fünfte Neuwagen (20,0%) bereits mit neuerer Schadstofftechnologie ausgerüstet ist, sowie Nordrhein-Westfalen. Dort entschieden sich 197 von 1000 Neuwagenkäufern für Fahrzeuge mit Euro-5- oder Euro-6-Norm. Baden-Württemberg bescheidet sich mit einem Platz, der lediglich dem Bundesdurchschnitt von 22,4 Prozent entspricht, hessische Neuwagenkäufer verhalten sich mit 22,7 Prozent schadstoffverminderten Neuzulassungen nur geringfügig besser als ihre unmittelbaren Nachbarn im Süden. Beim Neukauf eines Wagens auch Erfordernisse des Umweltschutzes zu berücksichtigen, das scheint in Thüringen (18,9%), Sachsen (18,8%), Rheinland-Pfalz (18,7%) und Schleswig-Holstein (18,6%) keine besondere Bedeutung zu haben. Noch geringer ist die Sensibilität für saubere Technologien bei Autokäufern in Brandenburg (17,4%) und Mecklenburg-Vorpommern (17,0%) ausgeprägt. Die rote Laterne in Sachen Umweltbewusstsein halten Autokäufer im Saarland (16,3%) übernehmen - nur gut jeder sechste Autokäufer entschied sich hier für ein Fahrzeug, das auch künftigen Umweltanforderungen gerecht wird. Von September 2009 an müssen alle neu entwickelten Pkw-Modelle der Euro-5-Norm entsprechen, ab Januar 2011 gelten die verschärften Abgasvorschriften für alle Neuwagen. Zu den wesentlichen Änderungen gehört eine Reduzierung des Russpartikelausstoßes von Dieselfahrzeugen um 80 Prozent auf 5 mg/km. Die Stickoxyde (NOx) werden bei der Euro 5 gegenüber der bislang geltenden Euro-4-Norm bei Dieseln um ein Drittel, bei Benzinern auf 75 Prozent gesenkt. Im Jahr 2014 tritt Euro 6 in Kraft tritt, die den NOx-Anteil auf knapp ein Drittel des bisherigen Wertes limitiert. (ar/jri)
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