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Zulieferer-News: Johnson Controls

Donnerstag, 5. August 2010 Johnson Controls mit einzigartigem Kopfstützen-System

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Jahr für Jahr erleiden europaweit mehr als eine Million Autofahrer bei Auffahrunfällen mit niedriger Geschwindigkeit Verletzungen der Halswirbelsäule. Dieses sogenannte Halswirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom) oder Schleudertrauma verursacht nicht nur individuelle Schmerzen und eine langwierige Genesungsphase, sondern auch immense Kosten. Experten schätzen, dass die medizinische Behandlung verkehrsunfallbedingter HWS-Syndrome in Europa jährlich bis zu zehn Milliarden Euro und in Deutschland weit mehr als 600 Millionen Euro verschlingt. Johnson Controls hat frühzeitig mit der Entwicklung von Kopfstützen-Systemen begonnen, die Verletzungen der Halswirbelsäule vermeiden oder die Folgen eines Heckaufpralls in diesem Punkt mildern. Das in den Bereichen automobile Innenausstattung und Elektronik weltweit agierende Unternehmen ist dadurch heute der einzige Zulieferer, der der Automobilindustrie unter dem Namen riACT zwei Lösungen für Aktiv-Kopfstützen anbieten kann.

 

Aktive riACT-Kopfstützen mindern die Gefahr von Schleudertraumata

Unabhängige Studien zeigen, dass geeignete Schutzsysteme das Risiko von durch Schleudertraumata verursachten Langzeitschäden um über 50 Prozent senken, die Verletzungsgefahr der Halswirbelsäule wird um rund ein Drittel reduziert. Ein wirksames Instrument zur Vermeidung von HWS-Syndromen sind intelligente Kopfstützen wie riACT von Johnson Controls. Sie stützen den Kopf bei einem Heckaufprall effektiv ab und verhindern eine Überlastung der Halswirbelsäule. "Die Schutzwirkung bleibt zudem auch erhalten, wenn der Abstand zum Hinterkopf aus Gründen der Behaglichkeit zu groß gewählt ist. Denn im Falle eines Falles hat unser riACT-System innerhalb von Sekundenbruchteilen den richtigen Abstand hergestellt", skizziert Dr. Alexander Hasler die Vorteile der von Johnson Controls entwickelten Aktiv-Kopfstützen. Das Funktionsprinzip der riACT-Kopfstützen ist, dass unabhängig von der gewählten Einstellung das Kissen bei einem Heckaufprall so dicht an den Hinterkopf gerückt wird, dass die relative Rückwärtsverlagerung des Kopfes und die sich anschließende Peitschenschlagbewegung verhindert oder stark abgemildert werden.

"Hierzu haben wir einen intelligenten, auf einer Schraubbewegung basierenden Teleskopmechanismus entwickelt, der zwischen dem Kissen und dem Hinterteil der Kopfstütze liegt. Er verbindet diese beiden Teile und ist in einer der beiden Ausführungen durch eine Feder vorgespannt, im anderen Modell wird er durch den Insassen selbst angetrieben", erklärt Dr. Alexander Hasler das Kernelement der riACT-Technologie. Das Kissen lässt sich auf einem horizontalen Weg von bis zu 54 Millimetern justieren, so dass jeder Fahrer den für ihn angenehmsten Abstand zwischen Kissen und Hinterkopf einstellen kann. Im Falle einer Heckkollision gilt es nun, das Kissen möglichst schnell nahe an den Hinterkopf zu bringen, um ihn aufzufangen und die verletzungsträchtige Rückverlagerung des Kopfes zu verhindern. Dr. Alexander Hasler: "Die Kopfstütze braucht also ein Signal, um auszulösen. Wie dieses Signal gegeben wird, macht den Unterschied zwischen unserem re-aktiven und unserem pro-aktiven riACT-System aus."

Re-aktives riACT-System: Körperbewegung meldet den Crash

Das re-aktive Kopfstützen-System erhält vom Körper den Befehl zum Auslösen, er dient quasi als Crash-Sensor: Wird er beim Heckaufprall in den unteren Bereich der Sitzlehne gepresst, aktiviert dieser Flächendruck einen in die Lehne integrierten mechanischen Aktuator, der wiederum einen Bowdenzug strafft. Dieser führt durch die Lehne bis zur Kopfstütze und treibt den integrierten Teleskopmechanismus an. "Etwa 50 Millisekunden nach Beginn des Aufpralls bzw. 25 Millisekunden nach Aktuierung ist das Kissen der Kopfstütze in seiner Endposition angelangt - in jedem Fall frühzeitig genug, damit dieses riACT-System seine volle Wirkung erreicht", weiß Dr. Alexander Hasler aus internen Testläufen, die die Crashtests des Euro NCAP (European New Car Assessment Programme) bestätigen: Die unabhängige Organisation beurteilte die Schutzwirkung dieses re-aktiven riACT-Systems in allen getesteten Fahrzeugen mit der Bestnote gut und verlieh mit 3,7 von 4 Punkten die höchste je vergebene Wertung.

Pro-Aktives riACT-System: Auslösung per Crash-Sensor

Während das re-aktive System auf die dynamische Bewegung des Körpers beim Aufprall reagiert, nutzt die pro-aktive riACT-Kopfstütze zur Erkennung des Ernstfalles die Informationen der Crash-Sensoren, die auch Gurtstraffer und andere Rückhaltesysteme des Fahrzeugs steuern. Diese Sensoren melden die Überschreitung eines vordefinierten Schwellenwertes in der Beschleunigung direkt an eine kleine pyrotechnische Einheit in der Kopfstütze. Sie sitzt in einer Entriegelungseinheit, die den vorgespannten Teleskopmechanismus im Normalfall blockiert.

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