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Zulieferer-News: Continental

Dienstag, 15. Juni 2010 Ausweichassistent von Continental hilft Autofahrern

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Der Ausweichassistent hilft Autofahrern, wenn es beim Bremsen knapp wird Der Ausweichassistent hilft Autofahrern, wenn es beim Bremsen knapp wird

Mit einem Ausweichassistent (Emergency Steer Assist) beschreitet der internationale Automobilzulieferer Continental einen völlig neuen Weg bei unfallverhütenden Fahrerassistenzsystemen. "Während sich bisherige Systeme darauf beschränken, in die Längsdynamik einzugreifen, ist der Emergency Steer Assist die querdynamische Ergänzung des Notbremsassistenten", sagte Dr. Peter Laier, Leiter des Geschäftsbereichs Chassis Components der Division Chassis & Safety. "Wenn der Fahrer aus höheren Fahrgeschwindig­keiten die letzte Möglichkeit zum Bremsen verpasst hat, gibt es immer noch die Möglichkeit, durch Lenken bzw. Ausweichen den Unfall zu vermeiden. Dieses Potential wird heute noch nicht aktiv in der Fahrsicherheit genutzt." Der Ausweichassistent kann den Fahrer jetzt dabei unterstützen, an einem Hindernis vorbeizulenken. Dafür greift er auf in vielen Fahrzeugen bereits vorhandene Technologien zu.

 

Je geringer der Straßenreibwert (Regen, Schnee) desto weiter liegen die beiden Möglichkeiten "Bremsen" oder "Ausweichen" räumlich auseinander. Das heißt, Ausweichen ist immer noch möglich, selbst lange nach der letzten Chance mit einer Notbremsung alleine den Unfall zu verhindern.

Das Chassis lernt mit Hilfe von Sensoren sehen

Grundvoraussetzung für den Einsatz des Ausweichassistenten in einem Fahrzeug sind Sensoren, die den Verkehrsraum vor dem Fahrzeug möglichst weiträumig überwachen. "Je zuverlässiger und genauer dieses Bild der anderen Verkehrsteilnehmer und des Straßenraums ist, desto zuverlässiger kann der Ausweichassistent den Fahrer bei seiner Entscheidung unterstützen, zum Beispiel links oder rechts an einem plötzlichen Stauende auf der Autobahn vorbeizulenken", sagte Bernd Hartmann, Manager Chassis Systems Advanced Engineering bei der Division Chassis & Safety. Zum Einsatz kommen werden in einer ersten Stufe die derzeit etwa beim intelligenten Tempomaten (ACC, Adaptive Cruise Control) verwendeten Radarsensoren. Zudem arbeitet die Entwicklung daran, die Videobilder von Kamerasystemen, wie sie schon beim Fernlichtassistenten in Serie sind, mit den Radarsignalen zusammenzuführen. Auf diese Weise lernt das Chassis zu "sehen", so dass die Sicherheitssysteme des Fahrzeuges frühzeitig über eine kommende Gefahrensituation informiert werden.

Damit wird das Fahrzeug in den "Sicherheitsmodus" versetzt. "Ziel ist es, ab diesem Moment, einen Unfall zu vermeiden, Komfortaspekte treten in den Hintergrund", sagte Hartmann. Für das Ausweichmanöver wird die höchstmöglich sichere Straßenlage des Fahrzeugs angestrebt, das ESC ist vorbereitet, in den entscheidenden Momenten durch gezieltes, frühes Anbremsen einzelner Räder das Fahrzeug bei der schnellen Ausweichbewegung in der Spur zu halten und es zu stabilisieren. Als weitere Option für die Zukunft ist es auch denkbar, bei Fahrzeugen mit aktiver Wankstabilisierung oder adaptivem Fahrwerk die Feder- und Dämpferkennlinien auf den Modus "hart" zu verstellen.

Ausweichen oder Vollbremsung: Der Fahrer hat immer das letzte Wort

Die Entscheidung, mit einer Vollbremsung vor dem Hindernis zum Stehen zu kommen oder daran vorbeizulenken, bleibt immer dem Fahrer überlassen. Er erhält vom Fahrerassistenzsystem eine Warnung, dass er sich auf eine gefährliche Situation zu bewegt. Diese kann über einen Warnton oder auch durch eine haptische Warnung erfolgen, also zum Beispiel ein spürbares Anbremsen oder eine spürbare Gegenkraft des aktiven Gaspedals (AFFP®, Accelerator Force Feedback Pedal) von Continental. Entscheidet sich der Fahrer zum Ausweichen, errechnet das System in wenigen Millisekunden, wie der optimale Ausweichvorgang, die sogenannte Trajektorie der Fahrbewegung, aussehen könnte. Eine solche Ausweichkurve sollte mit einer harmonischen Lenkbewegung ausgeführt werden, damit das Fahrzeug stabil bleibt. Durch den Vergleich des Soll- und des tatsächlichen gewählten Lenkwinkels erkennt der Ausweichassistent, ob der Fahrer stark genug oder möglicherweise auch zu stark einlenkt und kann ihm durch eine leichte Kraft im Lenkrad unterstützen. "Auch in dieser Situation liegt aber die endgültige Entscheidung immer beim Fahrer, er kann sich über diese Hilfestellung des Ausweichassistenten hinwegsetzen, wenn es die Situation erfordert", sagte Dr. Laier.

Vernetzung der Systeme im Fahrzeug ermöglicht Ausweichassistent

Alle Systeme, die für den Ausweichassistenten erforderlich sind, werden derzeit schon in Serienfahrzeugen eingesetzt. Radar- und Videosensoren arbeiten zuverlässig in Fahrerassistenzsystemen, die elektronische Stabilitätskontrolle ESC (Electronic Stability Control) wird in Deutschland inzwischen in über 80 Prozent der Pkw-Neuzulassungen eingebaut und ist ab 2011 für alle neuen Fahrzeugtypen und Ende 2014 für alle Neuwagen Pflicht. Elektrische Lenkungen werden in immer mehr Fahrzeugen eingesetzt. Auch die aktiv lenkende Hinterachse findet zunehmend Verbreitung.

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