Der neue Drohnen-Lieferdienst wurde nun offiziell in Betrieb genommen – ab sofort fahren Lenkräder und Airbags nicht länger, sondern fliegen per Drohne vom Sesé Logistikzentrum zu den Produktionslinien des nahe gelegenen SEAT Werks. Sicherheit steht auch hier an oberster Stelle: Daher überwacht die spanische Agentur für Flugsicherheit (AESA) das Pilotprojekt. In der Testphase planen Sesé und SEAT mehrere Drohnenflüge pro Tag. Ein weiterer Schritt in Richtung Industrie 4.0
Durch den Einsatz der Drohnen erhöht sich die Flexibilität der Produktionslinien enorm. Die etwa zwei Kilometer lange Strecke, die die beiden Unternehmen trennt, legen die Drohnen in nur 15 Minuten zurück. Zum Vergleich: Die Anlieferung benötigter Fahrzeugteile per Lkw dauerte bislang etwa 90 Minuten. Durch die deutlich schnellere, bedarfsorientierte Lieferung steigt auch die Effizienz des SEAT Werks in Martorell. SEAT betont mit dieser innovativen Kooperation einmal mehr sein Engagement im Bereich Industrie 4.0. Zudem vollzieht der spanische Automobilhersteller derzeit einen ehrgeizigen Transformationsprozess, in dessen Zuge er das Werk in Martorell konsequent digitalisiert und mit smarter Technologie ausstattet. Eine verbesserte Konnektivität erhöht Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit des spanischen Standorts. Davon profitiert auch die Umwelt: Der CO2-Ausstoss der Drohnen ist erheblich geringer als der eines herkömmlichen Lkw, da zur Aufladung der Akkus erneuerbare Energien genutzt werden. Verantwortlich für die Neuerung ist Dr. Christian Vollmer, Vorstand für Produktion und Logistik bei SEAT. Er erklärt: „Mit dem heutigen Drohnenflug machen wir den ersten Schritt in der Transformation der Lieferketten. Wir sind davon überzeugt, dass die Auslieferung per Drohne die Logistikbranche revolutionieren wird. Allein bei SEAT wird sich die Lieferzeit beispielsweise um 80 Prozent verkürzen. Mit dieser Innovation treiben wir die Industrie 4.0 voran und werden effizienter, agiler, wettbewerbsfähiger ‒ und vor allem nachhaltiger.”
Ángel Pueyo, Geschäftsführer der Grupo Sesé, fügt hinzu: „Dieses Projekt wurde uns vor ein paar Monaten von SEAT präsentiert und unterstreicht unser Ziel, uns an die Spitze der Innovations- und Prozessentwicklung im Logistikbereich zu setzen. Mit unseren Lösungen wollen wir die Lieferkette unserer Kunden optimieren und uns als globaler, ganzheitlicher Logistikdienstleister am Markt positionieren.”
SEAT als Massstab in Sachen Industrie 4.0
Im Zuge der Umwandlung des Werks in Martorell in eine Smart Factory nutzt SEAT disruptive Technologien auf dem Markt, um alle Produktionsaktivitäten auf das neue digitale Zeitalter auszurichten. Für die Produktion seiner Fahrzeuge entwickelt und nutzt der Automobilhersteller digitale Werkzeuge und Lösungen, die das Unternehmen effizienter, flexibler und agiler machen. Im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie steht dabei aber auch immer der Kunde. Ein Beispiel für die Transformation des Werks ist die Planung der Lieferkette, für die SEAT etwa Simulations-Werkzeuge, Smart-Picking-Lösungen und autonome Navigationssysteme einsetzt. Darüber hinaus nutzt das Unternehmen Big-Data-Lösungen und künstliche Intelligenz, um die wichtigsten Anlagen und Infrastrukturen der Lieferkette in Echtzeit zu überwachen und zu steuern. Für diese Innovation im Bereich der Logistikprozesse wurde SEAT Ende Juni auf der Internationalen Ausstellung für Logistik und Material Handling (SIL) in Barcelona in der Kategorie Lieferketten-Digitalisierung ausgezeichnet. Den Preis nahm Dr. Christian Vollmer vom spanischen König Felipe VI. entgegen.
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