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Entwickelt wurde der Turbolader an den beiden Continental Standorten Grünstadt, Rheinland-Pfalz, und Regensburg,Bayern. Die 38 Millimeter messende Turbine rotiert mit etwa 240'000 U/min im bis zu 1050 °C heissen Abgasstrom. Um bei hoher Motorleistung eine zu starke Erhöhung des Ladedrucks zu verhindern, ist der Lader mit einem "Wastegate" ausgestattet. Dieses auch "Bypass" genannte Ventil leitet Abgase an der Turbine vorbei, wenn aufgrund hoher Motorleistung die Laderturbine über Gebühr angetrieben und damit die Laderdrehzahl und der Ladedruck zu hoch ansteigen würden. Ein Schub-Umluftventil auf der Verdichterseite soll verhindern, dass beim Schließen der Drosselklappe verdichtete Luft in das Verdichtergehäuse des Turboladers zurückschlägt und dort das Verdichterrad abbremst.
Innovativ ist nach Angaben des Zulieferers die Produktionsweise des Continental-Turboladers. Alle Hauptbauteile sind so konstruiert, dass sie in einer Achse vollautomatisch montiert werden, während konventionelle Lader in mehreren Arbeitsschritten zum Teil manuell zusammengebaut werden müssten. Diese vollautomatische Montage bringt laut Continental sowohl einen Qualitätsgewinn, da sie die Fehlerquoten reduziert, als auch Kostenvorteile. Das Konstruktionskonzept erlaube darüber hinaus großzügig gestaltete Kühlkanäle im Lagergehäuse, was vor allem bei kleinen Turboladern für Ottomotoren-Anwendungen bei Abgastemperaturen bis über 1000°C sehr vorteilhaft sei. Durch den modularen Aufbau soll der Turbolader in hohem Masse skalierbar sein und kann somit an andere Motorgrössen angepasst werden.
Dass Continental die Entwicklungsarbeiten zuerst mit diesem kleinen Turbolader begann, ist das Ergebnis strategischer und technischer Überlegungen. Marktanalysen führten nach Angaben des Systemlieferanten zum Ergebnis, dass kleine aufgeladene Ottomotoren im Entwicklungsfokus fast aller Motorenhersteller stehen und in diesem Segment in den kommenden Jahren ausgezeichnete Wachstumschancen bestehen.
Die Serienproduktion für den Continental Turbolader soll in 2011 im Werk Trutnov in der Tschechischen Republik starten. Die Produktionsplanung sieht einen zügigen Aufbau der Fertigungskapazität auf rund zwei Millionen Stück im Jahr 2014 vor. Derzeit werden in dem Werk von circa 400 Mitarbeitern vor allem Hochdruck-Kraftstoffpumpen gefertigt.