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Zulieferer-News: Bosch

Freitag, 29. November 2013 Druck beim Diesel

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Ausblick: „Die breite Masse der Diesel-Fahrzeuge wird in der nächsten Dekade mit rund 2 000 bar Druck auskommen. Allerdings sind 3 000 bar keine Fiktion – dieser Druck bleibt jedoch auf den Rennsport und Performance-Dieselfahrzeuge begrenzt.“
(Dr. Markus Heyn, Vorsitzender des Bereichsvorstands Diesel Systems bei der Robert Bosch GmbH)

 

Diesel Common Rail: Mit dem CRS3-25 Common-Rail-System stellt Bosch seinen ersten Piezo-Injektor für Pkw vor, der mit einem Druck von 2 500 bar arbeitet. Die neuen Piezo-Modelle von Bosch sind mit dem erhöhten Einspritzdruck technisch an der Spitze. Durch die optimierte Einspritzung wird der Kraftstoff noch feiner zerstäubt und kann besser verbrennen. Das führt unter anderem dazu, dass der Verbrauch sinkt.
Vergleich: Würde ein Nashorn mit seinen 2000 Kilogramm Gewicht auf einem Fingernagel stehen, könnte man den Common-Rail-Druck im wahrsten Sinne des Wortes nachempfinden. Der verdichtete Kraftstoff wird dann mit der Geschwindigkeit eines Überschallflugzeugs fein verteilt.

Leistungssteigerung: Ein höherer Einspritzdruck ermöglicht eine größere spezifische Leistung und somit eine höhere Drehzahl. Bei baugleichen Motoren führt ein höherer Einspritzdruck also zu mehr Leistung. Denn sobald der Motor unter Volllast und mit hoher Drehzahl läuft, ist die Zeit, in der die Verbrennung stattfinden kann, sehr begrenzt. Dann muss der Kraftstoff schnell und somit unter hohem Druck eingespritzt werden, um eine optimale Leistungsausbeute zu ermöglichen.

Turbo: Je mehr Luft im Brennraum ist, desto höher muss der Einspritzdruck sein. Dann muss in kurzer Zeit viel Kraftstoff eingespritzt werden, um ein zündfähiges Gemisch zu erzeugen. Von Drücken jenseits der 2 000 bar profitieren besonders mehrfach aufgeladene Motoren – also Bi-Turbo- oder Tri-Turbo-Modelle.

Emissionen: Ein höherer Einspritzdruck ist ein wesentlicher Faktor, um die Rohemissionen eines Motors abzusenken. In Autos der Kompaktklasse kann dadurch Abgasnachbehandlung sogar oft vermieden werden. Denn je höher der Druck ist, desto feiner können Injektor und Einspritzdüse gefertigt werden. Dies sorgt für eine bessere Zerstäubung und somit für eine bessere Durchmischung des Kraftstoffs. Damit kann die Verbrennung vollständig stattfinden und es bildet sich kein Ruß.

Systemgedanke: Ein erhöhter Einspritzdruck setzt nicht nur einen überarbeiteten Injektor voraus. Bosch bietet die komplette Systemkompetenz beim Diesel und kann das Steuergerät genauso wie die Kraftstoffpumpe, das Common-Rail-System und den Injektor aufeinander abstimmen.

Historie des Einspritzdrucks: Bosch begann mit 100 bar
Bis 100 bar
Ziel bei Entwicklungsbeginn 1922
über 100 bar
Erste Reiheneinspritzpumpe in Serie
(MAN Lkw, 1927)
300 bar
Verteilereinspritzpumpe VE
(VW Golf D, 1975)
900 bar
Axialkolben-Verteilereinspritzpumpe
(Audi 100 TDI, 1989)
1 500 – 1 750 bar
Radialkolbenpumpe VP 44
(Opel Vectra, Audi A6 2.5 TDI, 1996; BMW320d, 1998)
1 350 bar
Common Rail (Alfa-Romeo 156 2.4 JTD, 1997)
2 050 bar
Unit-Injector (Pumpe-Düse-) System (VW Passat TDI, 1998)
über 2 000 bar
Common Rail mit Piezo-Injektor
(Ersteinsatz: Audi A6 3.0 TDI, 2003/4)
2 500 bar
CRS3-25 Common-Rail-System (Ab 2014 in Serienfahrzeugen)

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