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Dienstag, 15. September 2009 Bosch: Erste Zeichen der Erholung

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Fehrenbach: Der schärfste Konjunktureinbruch seit vielen Jahrzehnten habe auch das Zahlenwerk von Bosch verschoben. Foto: auto-reporter.net Fehrenbach: Der schärfste Konjunktureinbruch seit vielen Jahrzehnten habe auch das Zahlenwerk von Bosch verschoben. Foto: auto-reporter.net

Auf der Bosch-Pressekonferenz zur IAA erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Franz Fehrenbach, „noch nie fand eine IAA in einem wirtschaftlich so schwierigen Jahr statt“. Die Krise habe auch im Geschäft von Bosch deutliche Spuren hinterlassen. Zwar seien die gröbsten konjunkturellen Turbulenzen vorüber, doch zeigten sich jetzt umso markanter die strukturellen Herausforderungen der Branche: Wachstumsverlagerung in die Schwellenländer, Entwicklung neuer Antriebskonzepte, weltweit verschärfte Vorgaben für Umwelt- und Unfallschutz. Dazu müsse die Automobilindustrie als Ganzes Antworten finden und diese realisieren, so Fehrenbach. „Diesen Anspruch hat auch Bosch. Vor allem der Klimaschutz muss und wird einen Innovationsschub auslösen – auch und gerade bei den Verbrennungsmotoren.“ Diese hält der Bosch-Chef noch viele Jahre für den dominanten Antrieb.

 

Dennoch ist für Fehrenbach diese 63. IAA nicht wie jede andere: Sie finde in einer Zeit statt, „da sich mit der Automobiltechnik auch die Automobilbranche erheblich verändert“.

Der schärfste Konjunktureinbruch seit vielen Jahrzehnten habe auch das Zahlenwerk von Bosch verschoben. „Wir rechnen 2009 insgesamt mit einem Rückgang der weltweiten Automobilproduktion um 15 bis 20 Prozent. Der Umsatz der Bosch-Gruppe geht in diesem Jahr voraussichtlich um etwa 15 Prozent zurück, in der Kraftfahrzeugtechnik möglicherweise sogar um rund 20 Prozent. Dies führt zu einem deutlich negativen Ergebnis.“

Ende 2009 werde die Bosch-Gruppe voraussichtlich rund 270.000 Mitarbeiter haben, 10.000 weniger als Anfang 2009. Die Beschäftigtenzahl in der Kraftfahrzeugtechnik sinke im Jahresverlauf von 168.000 auf etwa 160.000. Diese Anpassung falle prozentual wesentlich moderater aus als der Rückgang des Geschäftsvolumens. Darin spiegele sich der flexible Umgang mit dem Konjunktureinbruch wider. Fehrenbach: „Weltweit sind derzeit in der Bosch-Gruppe rund 100.000 Mitarbeiter mit verkürzten Arbeitszeiten tätig. Wir halten daran fest – setzen dabei allerdings auf eine anziehende Konjunktur noch in diesem Jahr.“ Anzeichen dafür mehrten sich. „Wir erwarten, dass der Umsatz im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr wieder zunimmt: Insgesamt könnte es noch bis 2012 dauern, bis wir das Niveau von 2007, also vor der Rezession, wieder erreicht haben.“

Bei aller Zuversicht sei Bosch noch immer in einer ernsten Lage und werde deshalb auf nachhaltige Strukturveränderungen der Branche zügig und entschlossen reagieren. Fehrenbach: „Sparen und zugleich die Zukunft sichern – vor diesem Spagat stehen alle unsere Bereiche, besonders Forschung und Entwicklung. In diesem Jahr wenden wir dafür in der Kraftfahrzeugtechnik rund drei Milliarden Euro auf. Und jeder zweite investierte Euro diene dem Umweltschutz. (PS/ar/W. R.)

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